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Tänzer außer der Reihe

Dialog 25: In Not

ZEIT ZUM WEINEN (1988)

(Ein muslimischer Vater: V; ein atheistischer Sohn: S)

V: Was willst du?

S: Ich möchte mit dir reden.

V: Über was?

S: Über mich … Über uns.

V: Da gibt es nichts mehr zu sagen.

S: Vielleicht doch.

V: Natürlich, man kann reden und reden, aber je mehr man sagt, desto weniger versteht man einander. – Oder hast du vor, dich zu ändern?

S: Es tut mir leid.

V: Was tut dir leid?

S: Ich werde mir Mühe geben …

V: Wirklich?

S: Nein, nicht, was du denkst. – Willst du wirklich, dass ich mir Mühe gebe, damit ich nicht so bin, wie ich bin?

V: Ich will, dass du dir Mühe gibst, so zu sein, wie man es von jedem normalen Menschen … Ich meine … Wirklich, ich glaube, dieses Gespräch bringt nichts. – Ich verstehe dich nicht.

S: Nein, du verstehst es nicht.

V: Versuchst du denn, mich zu verstehen? Aber ich denke, es ist zwecklos, dich das zu fragen.

S: Ich glaube, ich verstehe dich. Du bist enttäuscht. Vielleicht sogar abgestoßen. Ich bin plötzlich nicht mehr dein Sohn.

V: Nein, so ist das nicht …

S: Nein?

V: Na ja. Es ist … Es ist ein Schock.

S: Es tut mir leid.

V: Dann … Dann versuch doch wenigstens …

S: Ein braver Sohn zu sein und ein braver Vater zu werden? Ich habe schon viel mehr Zeit gehabt als du, darüber nachzudenken, über mich nachzudenken. – Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, ich hätte nur genau das versucht, was du jetzt von mir willst.

V: Meinst du das im Ernst?

S: Deine Hoffnung erschreckt mich. Bin ich dir weniger fremd, wenn ich mich verstelle? Das bedeutet doch nicht, dass ich anders fühle.

V: Ich denke ja an dich dabei. Allah hat uns wirklich schon genug gestraft.

S: Ja, Allah straft und du denkst. Du denkst an mich und was du dafür tun kannst, damit ich doch noch so werde, wie Allah es will. Bisher warst du sehr erfolgreich in dieser Hinsicht. Sehr erfolgreich! Von der politischen Meinung bis hin zum Berufsziel. Privat lief es sowieso schon schief, und nun auch noch das. – Pech! Pech für uns beide. Und für Allah erst!

V: Machst du dich in dieser Situation auch noch lustig?

S: Gay as gay can be.

V: Was?

S: Nein, ich mache mich nicht lustig. – Ich habe einfach nicht mehr glauben wollen, dass ich gar keine Möglichkeit habe, glücklich zu sein. Ich wollte ja nicht viel, aber ein bisschen Glück hin und wieder mal. Sonst kann ich mich ja gleich umbringen, hab’ ich gedacht. Ich hab’ mich geirrt.

V:

S: Du sagst nichts. Du denkst, für dich bin ich sowieso gestorben.

V: Ich denke, dass es besser für mich wäre, wenn ich dich nicht kennen würde.

S: Oh, es wäre auch für mich besser, wenn ich mich nicht kennen würde. Du wünschst mir den Tod, und du hast Glück.

V: Nein, rede keinen Unsinn! So ist das nicht.

S: Deine Träume von mir und meiner Zukunft sind schon jetzt gestorben.

V: Ich habe noch die Erinnerung daran, wie du warst.

S: Die Erinnerung daran, wie du mich gesehen hast. Ich konnte aber nicht mit deiner schönen Vergangenheit leben, sondern ich musste versuchen, mir eine Zukunft aufzubauen, vielleicht eine weniger schöne, als du sie dir ausgemalt hast.

V: Ich war so stolz darauf, wie gut wir integriert waren. Bevor Alima … Alles lief doch so gut mit dir. Nur mit dir …

S: So glatt. Ja, so glatt. Für dich. Für mich waren diese letzten Jahre die Hölle, und du hast es nicht mal gemerkt. Du hattest es gut! Und ich wollte es so. Weil ich nicht so sein wollte, wie ich war, wollte ich wenigstens so sein, wie du mich haben wolltest. – All diese Redensarten von den Kindern, die es besser haben sollen, die mehr aus ihrem Leben machen sollen, die glücklicher werden sollen – wie gern hab’ ich sie geglaubt, wie gern! Tarek hat sie nie geglaubt.

V: Das waren keine Redensarten, das war die Wahrheit, das war die Hoffnung, die hast du jetzt zerstört.

S: Du bist wirklich unerbittlich. Darum hat Mutter es auch nicht mehr ausgehalten mit dir. Ich habe ihr längst verziehen. Das Frauenhaus. Das Verschwinden. Für immer.

V: Halt den Mund! Ich verbiete dir, so zu sprechen!

S: Du verbietest mir zu verzeihen, weil du nicht verzeihen kannst?

V: Ich verbiete dir, so zu reden!

S: Auch, so zu denken? Ich hab’ mal gehört, Jungen würden leichter homosexuell, wenn sie ohne Vater aufwachsen. Vielleicht bin ich ja schwul geworden, weil ich bei einem Vater wie dir erwachsen werden musste. Mutter ist geflohen, als sie dachte, ich wäre jetzt auch erwachsen.

V: Also ich bin schuld daran! Ich! An allem. – Verschwinde jetzt! Geh weg!

S: Es ist immer wieder dasselbe. Was genug gereizt wird, entzündet sich auch. Hast du sie geschlagen? Ja, du hast sie geschlagen.

V: Hast du nicht gehört? Geh weg! Ich will dich nicht mehr sehen.

S: Hast du? Wenn der Körper zu sehr vergiftet ist durch die Entzündungen, durch die Gegenmittel, dann kann die Abwehr nicht mehr funktionieren.

V: Muss ich dich erst rausschmeißen?

S: Ich habe Aids.

V: Was?

S: Ja.

V: Was meinst du damit?

S: Das weißt du doch.

V: Wer behauptet das?

S: Die Ärzte, die mich untersucht haben.

V: O Herr, gerechter! Das ist ja furchtbar. Was machen wir denn jetzt?

S: Getrennte Wege gehen, zum ersten Mal. Ich werde sterben, du wirst leben.

V: Nein, nein. So schnell geht das doch nicht. Ist es auch wahr?

S: Es ist wahr, aber es ist nicht das Endstadium.

V: Wir haben also noch Zeit.

S: Ja, wir haben noch Zeit.

V: Dann können wir doch noch hoffen. Dann wird vielleicht noch alles gut.

S: Wir können uns weiterhin etwas vormachen, eine Weile. Aber gerade du hast mir immer gesagt, wenn man dreimal hintereinander nach rechts geht, kommt man auch nach links.

V: Ich habe damit nur gemeint, dass ein Umweg manchmal eher ans Ziel führt, nichts anderes hab’ ich damit gemeint. Nicht, dass man sich etwas vormachen soll.

S: Ach, Vater. Ich habe dir jahrelang etwas vorgemacht, weil ich geglaubt habe, dass du die Wahrheit nicht ertragen kannst. Und du kannst sie ja auch nicht ertragen.

V: O großer Gott!

S: Wahrscheinlich war ich bloß feige.

V: Wie ist denn das – ich meine, wie ist es denn passiert?

S: So, wie es eben passiert. Was man sich nicht traut, offen im Hellen zu tun, das passiert dann heimlich, schnell im Dunkeln.

V: O Gott!

S: Und dann kommt die Scham. Und die Reue. Und die Angst. – Als ich klein war und mich vor Hunden fürchtete, hast du immer gesagt: „Du darfst keine Angst haben, das spüren die Hunde, und dann kommen sie und beißen dich.“ Und dann hatt’ ich noch mehr Angst: vor den Hunden und davor, dass die Hunde es merken könnten. – Die Krankheit spürt die Angst wie ein Hund. Und dann kommt sie.

V: Aber man kann das doch nicht einfach so hinnehmen.

S: Doch. Wenn man die Wahrheit weiß, muss man tapfer sein. Vorher darf man heulen und flennen.

V: Aber es gibt doch Möglichkeiten. Ich habe grad neulich gelesen, wo war das noch … Es gibt da ein neues Mittel …

S: Ich würd’ dich jetzt brauchen.

V: Ich weiß. Ich weiß. Du bist doch alles, was ich habe. Was hab’ ich denn außer dir? Deine Mutter ist mir weggelaufen, mit Recht, wie du sagst. Du weißt, was das bedeutet, bei uns. Ich hatte sie nicht im Griff. Ich bin kein richtiger Mann.

S: Du also auch nicht …

V: Ja, sie verachten mich. Dass sie es mir nicht ins Gesicht sagen, macht es nicht besser. Tarek, der sich längst nicht mehr um mich kümmert. Die paar Verwandten, die manchmal noch kommen, um zu schnorren. Neidisch sind sie, dass wir mehr erreicht haben als sie – was soll ich denn mit denen? Ein Moslem ohne Familie. Gibt es das? Ich hab’ doch nur dich. Ich hab’ doch sonst keinen anderen Menschen.

S: Wahrscheinlich sind die Menschen das, was wir aus ihnen machen. Aber nur für uns. Für sich selbst sind sie ganz anders. – Du hast dir nie was aus ihnen gemacht, höchstens aus ihren Gedanken über dich. Und da bin ich dir sogar ähnlich: Was denkt die Gemüsefrau, wenn ich vorbeigehe, ohne was zu kaufen? Was denkt der Anhalter, wenn ich ihn nicht mitnehme? Soll ich ihm erklären, dass ich bei der nächsten Abfahrt schon wieder raus muss?

V: Geht es um Geld? Kann Geld helfen?

S: Ich weiß nicht. Bis zu einem gewissen Grade vielleicht.

V: Du musst verstehen – nein, du musst nicht, aber ich hoffe, du kannst: Ich hatte so feste Pläne mit dir, Ziele, die auch meine Ziele waren. – Und jetzt seh’ ich, es waren wohl nur meine Ziele, nicht deine.

S: Wir haben dieselben Wünsche gehabt, aber die Sehnsüchte, die konnten nicht gleich sein, so sehr ich mich auch bemüht habe.

V: Ich wollte, dass du eine Familie hast, eine andere, als wir es gewesen sind. Eine Familie, die Harmonie bedeutet. Kinder, natürlich auch Kinder – was man sich so ausmalt.

S: Ja, was man sich so ausmalt. Ich sah dann immer die Massen, die sich vermehren, die Menschen, die wie Ungeziefer über die Erde herfallen. Ich sah Zeugung, Kahlfraß und Müllberge. Ich zwang mich, das so zu sehen, damit ich es ertragen konnte, dass ich mir das nicht wünschen konnte, was du dir wünschtest.

V: War dein Leben so ... arm, bis jetzt?

S: Nein. Überhaupt nicht. Ich hab’ immer erreicht, was ich wollte – was du wolltest.

V: Und sonst?

S: Was sonst? Meinst du Liebe? Wann hattest du Liebe? Menschen gewollt zu haben, das muss ich wohl schon als Glück empfinden gegenüber dem Unglück, niemals jemanden gewollt zu haben.

V: Du meinst, ich habe niemals jemanden gewollt?

S: Das weiß ich nicht. Sicher wirst du … Ich meine, das geht mich nichts an.

V: Ich habe dich gewollt. Natürlich nicht sexuell. Aber ich habe dich gewollt, ich habe mir nie etwas dabei gedacht. Wahrscheinlich habe ich dich mehr gewollt, als ich dich geliebt habe. Und das ist schrecklich.

S: Eigentlich habe ich nie etwas anderes gewollt als meine Träume, einer davon war, ich könnte dich stolz und glücklich machen. Meine Träume! Bald werd’ ich sie nie mehr verlassen müssen. – Weißt du, ich habe nie auf Erfüllung gehofft, aber ich habe wenigstens mit Erwartungen gelebt.

V: So schnell geht das doch nicht. Welche ... Welche Beschwerden hast du denn?

S: Kaum welche. Geschwollene Lymphknoten hab’ ich, sonst fast nichts. Aber die Testergebnisse sind so, dass es jeden Augenblick losgehen kann.

V: Aber es muss doch nicht losgehen! Es ist noch nicht zu spät, um etwas zu machen.

S: Vielleicht bring’ ich mich auch um, damit ich diese Todesangst nicht ertragen muss.

V: Ach was! Red doch nicht so! Du hast immer alles geschafft, was du dir vorgenommen hast. Diesmal wird es genauso sein.

S: Ja, wahrscheinlich. Ich werde wieder tun, was du willst, weil es sich nicht mehr lohnt, eigene Wünsche durchzusetzen.

V: Wenn du willst, können wir nach Tunis fliegen.

S: Nach Tunis?

V: Oder wohin du willst.

S: Man kann doch jetzt nicht so einfach weglaufen.

V: Fliegen.

S: Das geht doch nicht.

V: Warum denn nicht?

S: Das war doch schon während der Schulferien immer so furchtbar.

V: Tarek und deine Mutter haben sich da unten nie richtig einfügen wollen. Oder können.

S: Das sagst du mir jetzt?

V: Ja, so war es doch. Ihnen war nichts gut genug dort: zu Hause. Die Suppe zu heiß, die Männer zu dumm, die Frauen zu brav, das Meer zu blau. Was weiß ich!

S: Eigentlich haben wir es nie richtig geschafft, miteinander zusammen zu sein. Wir haben immer nur Pläne verwirklicht. Über etwas anderes haben wir kaum je geredet.

V: So ist das eben. Man redet über das, was man sich vornimmt. Und viel vorgenommen, das hatten wir uns! Worüber soll man denn sonst reden, über das Wetter? Über die Vergangenheit? Wie alte Leute? Außerdem stimmt das nicht. Wir haben auch über das Fernsehen geredet und über Fußball und darüber, dass Hafsah besser kocht als deine Mutter.

S: Nur die Beljaschi schmeckten bei Mutter besser als bei Hafsah.

V: Das klingt alles furchtbar banal für dich, was?

S: Nein, nein. Das klingt sehr vertraut, sehr beruhigend.

V: Ich hab’ es ja gemerkt, dass du nicht mehr so oft gekommen bist wie früher. Aber ich fand, du brauchst deinen eigenen Kreis. In der Praxis lief alles … Und ich dachte eben, du warst damit beschäftigt, dir ein Zuhause zu gründen, ein anderes Zuhause, ein eigenes. Notgedrungen ohne mich.

S: Brautschau sozusagen.

V: Na ja, sicher. Manchmal bist du ja abends vorbeigekommen, allein, der letzte, liebste Patient im leeren Wartezimmer, und am Wochenende warst du immer wieder mal hier, wenn auch nur kurz. – Natürlich bin ich einsam. Da träumt man sich dann eine Zukunft zurecht, die es vielleicht gar nicht geben kann. Jetzt merk’ ich plötzlich, wie wenig ich von dir weiß, und dass ich dir vielleicht fremd bin, die ganzen Jahre schon. Das ist sehr neu, sehr schwer. Ich kann nicht fühlen, wie du fühlst, und ich will es auch nicht. Ich begreife dich nicht. Aber ich will, dass du lebst.

S: Du ‚willst‘ wieder mal …

V: Du musst doch besser wissen als ich, was wir tun können. Du hast dich doch damit beschäftigt.

S: Ich werde mich schonen müssen. Es gibt auch ein paar Präparate, die die Abwehr stärken.

V: Du hast doch mit niemandem darüber gesprochen?

S: Warum fragst du das?

V: Es wäre nicht gut. Deinetwegen. Du weißt, wie die Leute sind.

S: Welche Leute?

V: Alle, denen der Koran noch etwas bedeutet. So wie mir. Es wäre nicht gut.

S: Ich habe es Mutter gesagt.

V: Was?! Du hast Kontakt mit ihr? Mit dieser Frau!

S: Sie blieb ganz ruhig.

V: Ausgerechnet diese Murtadd! Wie kannst du mir das antun?!

S: Ich musste mit jemandem sprechen. Und deine Reaktion, als ich dir das kleinere Übel gesagt habe, war nicht ermutigend.

V: Sie wird es überall herumposaunen. Sie ist eine Gottlose. Schande hat sie über uns gebracht. Und sie wird mir die Schuld geben.

S: Dir?

V: Ich bin doch sowieso an allem schuld. Einmal hab’ ich … Einmal nur. Sie war nicht, wie Frauen sein müssen. Sie war … Warum straft Gott mich so? Ich bete, ich spende … Ist denn alles, was ich ertragen muss, immer noch nicht genug?

S: Du, du, du! Allah hat dich satt!

V: Ein anderer Vater würde dich jetzt für immer zum Schweigen bringen.

S: Und noch ein anderer würde mich umarmen.

V: Verzeih mir!

S: Verzeih du mir! Ich bin ungerecht.

V: Ich wusste nicht, dass du solch engen Kontakt zu Alima, zu deiner Mutter, hast.

S: Eng ist der Kontakt nicht. Wir telefonieren von Zeit zu Zeit.

V: Und sie war nicht entsetzt?

S: Sie lebt nicht mehr in deiner Welt. Schon lange nicht mehr. Aber obwohl du sie wie eine Sklavin behandelt hast, ist sie erst gegangen, als ich erwachsen war. Außerdem wusste sie schon, dass ich so veranlagt bin – ohne dass sie es ‚herumposaunt‘ hätte. Sie hat mir auch geraten, ich soll es dir sagen.

V: Sie hat das getan?

S: Ja.

V: Um mir eins auszuwischen.

S: Sie sagte, du würdest mich nicht verstehen, aber du würdest mir helfen.

V: Das hat sie gesagt …?

S: Ja, und sie hat gesagt, sie könnte mich zwar verstehen, aber helfen könne sie mir nicht. Mir nicht und sich nicht und niemandem. Sie trinkt jetzt auch Wein, weißt du.

V: Nein, ich weiß nicht. Ich weiß scheinbar überhaupt nichts. Was sind wir denn noch? Keine Familie, keine Deutschen, keine Tunesier. Wir sind doch keine Kameltreiber und keine Knoblauch-Türken. Wir sind eine Akademikerfamilie.

S: Jaja, wir haben keine Blutrache, sondern Abitur. Und das hast du nun davon. Deine Frau hat dich nicht mehr ausgehalten und sie musste sie es auch nicht. Sie ist frei.

V: Mir ist ganz egal, was sie ist! Ob sie eine Säuferin oder eine Kassiererin oder beides ist, ich will es nicht wissen. Ich will, dass du lebst.

S: Wenn ich erst tot bin, kannst du mich ungestört verherrlichen.

V: Mach es mir doch nicht so schwer!

S: Es ist schwer.

V: Ja. Es ist schwer. – Weiß Tarek es auch?

S: Das eine ja, das andere nein.

V: Also dein Bruder weiß auch Bescheid.

S: Es war ihm immer egal.

V: Wirklich? Wie kann einem das egal sein?

S: Ich weiß nicht, Vater. Wahrscheinlich liegt ihm weniger an mir.

V: Wir müssen etwas tun, gleich morgen.

S: Was müssen wir tun?

V: Ich weiß es nicht. Aber ich werde nachdenken. Und mir wird etwas einfallen, verlass dich drauf! Mir fällt etwas ein. – Dieses Schwein, das dir das angetan hat!

S: Ich werde jetzt gehen.

V: Willst du wirklich gehen?

S: Ja.

V: Vielleicht brauchen wir jetzt beide etwas Ruhe und Zeit zum Nachdenken.

S: Ja, wir brauchen beide Zeit. Du zum Denken und ich zum Weinen.

V: Es muss eine Möglichkeit geben, wir finden bestimmt eine Möglichkeit. Und ich bitte dich – in deinem Interesse: Sprich nicht darüber, hörst du?


– Erdacht aus dem Arabischen –

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ERLÄUTERUNGEN

Auf die Welt kommen tut weh (beiden: Mutter und Kind), sterben tut weh, denn scheiden tut weh, erwachsen werden dementsprechend auch.
Merken, dass man schwul ist, verursacht den meisten Betroffenen zusätzlich Wehen, das lässt sich schon aus dem trotzig-programmatischen ‚schwul – na und?‘ der wilden Jahre heraushören. Viele Schwule sparen sich deshalb die doppelte Pein, auch noch erwachsen zu werden und begnügen sich mit einer Kopfgeburt: Sie nehmen die mühsam geschluckte Erkenntnis über ihre Triebrichtung bereits für das Erwachsenwerden. Mit Kaiserschnitt wird ein Zwitter aus Elitedenken und Minderwertigkeitskomplex ans Licht der Welt befördert und von Stund’ an am Busen der Vorurteile genährt.

Alt wird dabei jeder. Dafür braucht man nichts zu tun, dagegen kann man nichts machen. Reif muss man nicht werden, dagegen kann man sich wehren. Allerdings findet nur der Zurückgebliebene selbst seine Unreife jugendlich, die anderen sehen das anders.

Sicher, auch ältere Homosexuelle bewahren sich einen Anflug von Jungenhaftigkeit und Mädchenhaftigkeit, und beides kann als, na ja, anmutig durchgehen. Aber Unreife, das kindische Beharren auf der eigenen Lust und der eigenen Irrationalität, ist etwas anderes – und etwas Verlockendes: sich austoben, um jeden Preis. Unerzogen sein, ungebremst sein, unverantwortlich sein.

Das war lange Zeit wirklich eine Antwort auf die Fragen bürgerlichen Zusammenlebens, denn es tat auf lebenswertere Weise weh als der taube Schmerz täglicher Eintönigkeit – bis die ‚Abwechslung‘ selbst zur täglichen Eintönigkeit zu werden drohte. Aber das Einerlei wechselnder Partner erscheint vielen immerhin würziger als die fade Suppe der Enthaltsamkeit.

Die Frage ist: Wie viele Partner können die Schleimhäute, die Abwehr, die Seele vertragen? Unterschiedlich viele offenbar. Der Wunsch nach vielen Partnern war immer da, die Restriktion auch, und so ist die Menschheit, wie sich zeigt, biologisch nicht darauf vorbereitet, promiskuitiv zu leben.

Die Vorstellung, sich zum Sex genauso zu verabreden wie zum Mittagessen, sie führt weiter. Genauso wie die Idee, aus einer Augenblickslaune heraus miteinander ins Bett zu gehen wie ins Kino. Sie führt immer weiter, und irgendwann ist sie zu weit gegangen. War es denn wirklich so schön, wenn man nicht zu Hause seine übliche Nachtlotion benutzen konnte, sondern sich die Krähenfüße um die Augen heimlich im fremden Bad mit Gleitcreme einschmieren musste? Irgendwie wohl schon. Zumindest macht es nostalgisch. Aber ist ein Lebensgefühl erst abhandengekommen, dann ist es weg, und weder Trotz noch Unvernunft bringt es zurück.

Dann kommt das Mitleid mit den Jüngeren, die die vermeintlich wilden Jahre nie kennengelernt haben, vor allem aber mit sich selbst. Also: lustlos weitermachen oder Erektionen als Durchblutungsstörungen abtun.

Gottlob, es gibt fast keine Not, aus der nicht eine Tugend zu machen ist, keine Abwegigkeit, der nicht irgendjemand ein zähes bisschen Lust abzugewinnen vermag. Aber das ist nicht Jugend, das ist Ausgebufftheit. Jugend ist, dass Tugend Not ist. Jugend ist nämlich: neugierig drauflos – zaghaft oder ungestüm. Grenzen weiter stecken, spielen: sich messen und gewinnen – vielleicht gemeinsam, vielleicht gegen jemanden. Siegen oder lernen. – Na ja. Was die Sexualität anbetrifft, so führen die Wege zu Corona-Zeiten die Jugend in den Laufstall zurück, und die befreiten Eltern tappen zerknirscht hinterdrein.
Kein Zweifel, der Mensch ist, biochemisch gesehen, eine wunderbare Einrichtung: Wie das alles funktioniert, wie die Nerven reagieren, die Muskeln arbeiten, die Hormone fließen. Aber alles das, was mit Begriffen wie ‚Seele‘, ‚Geist‘ und ‚Psyche‘ beschrieben wird? Das ist doch eher wunderlich als wunderbar.

Da wünschen wir uns, endlich erwachsen zu werden. Kaum sind wir es, wünschen wir uns die ewige Jugend. Wir wünschen uns die einzige, riesige, immerwährende Liebe und träumen davon, der Mittelpunkt einer Orgie zu sein. Wir möchten frei bestimmen und entscheiden können und sehnen uns danach, dass jemand uns sagt, wo es lang geht. Der Mensch ist also, im Dunkeln und bei Licht besehen, eine Katastrophe, wenn man ihn lässt. Deshalb hat man ihn auch von Anfang an nicht gelassen. Indem ihm Verbote auferlegt wurden, hat man ihm Glauben gegeben: an etwas jenseits der Grenzen und an sich selbst – die Grenzen achten oder überwinden.

Viele Schwule haben es gelernt, die Grenzen zu missachten, ohne sie wirklich überwunden zu haben. Das macht den Charme vieler Schwuler aus: ihre durchdachte Unbekümmertheit, die in der schwulen Freizeitkultur dennoch leicht als ziemlich fest etablierte Nicht-Etabliertheit durchschaut werden kann. Man sitzt eben nicht mit Frau und Kind im Ausflugslokal, sondern mit Freunden im ‚Bistro‘ – aber das regelmäßiger, als die Väter ihre Familie in die Sommerfrische ausführen. Wer Verantwortung nur für sich hat, hat eigentlich gar keine, und Verantwortungslosigkeit wirkt nun mal verjüngender als jede Beautyfarm.

Die schwule Jugend der Jahre 1970 bis 1985 hatte sich eine eigene Kultur geschaffen, eine gern ‚Sub‘-Kultur genannte Kultur der Gleichaltrigen – nicht eine Zivilisation der Knaben und Gönner. Stattdessen: ‚Junge‘ Männer, die mit ‚jungen‘ Männern zusammen sein wollten – aber eben mit Männern, nicht mit Jungen.
Ihre Lebensform der erotischen Aufgeschlossenheit, des Übergangs von Diskussion in Flirt, von Bekenntnis in Witz – und umgekehrt –, diese Lebensform existiert nun in all den Bars, den Urlaubsorten, den Opern, Theatern, Galerien, aber die Aufgeschlossenheit wendet sich immer mehr dem Kunstwerk als dem Betrachter zu. Die Verabredung zum Sex dagegen findet überwiegend digital statt. Die Bar wird zum Museum dessen, was war.

Die Schwulen der Siebziger-/Achtziger-Jahre des vorigen Jahrhunderts hatten einen neuen Weg gefunden, sich Leben einzurichten: unversteckt, mal unglücklich, mal glücklich, aber gewiss nicht glücklos. Sie waren die Ersten, die ihr Schwulsein offen gelebt haben, und sie haben darauf bestanden, es sei nichts dabei, schwul zu sein.
Nicht alle haben sich das gleich angenommen. Mal haben sie kokett mit ihrer Veranlagung gewinkt wie der Krüppel mit der Prothese, mal haben sie alle Nichtschwulen für Idioten erklärt und allenfalls noch Anstalten gemacht, knackige Weiberficker zu missionieren. Doch sonst: l’art pour l’art, vivre pour vivre, sex pour sex.
Wenn die innere Spannung – die Sehnsucht, die Andacht, die Abgründigkeit – im Feuerwerk täglicher Orgasmen verlischt, erlischt sie dann? Haben all die, die sich auf den neuen Weg begeben haben, gelernt, dass es nichts zu lernen gibt? So dass nur die recht behalten werden, die auf die Straße gegangen sind, um für Gay-Rights zu kämpfen – einfach deshalb, weil die, die für Freiheit kämpfen, immer recht haben, und die, die ihre Freiheit erlangen, nie recht behalten?

Mehr Sex bringt mehr Kinder und/oder mehr Krankheit. Mehr Essen bringt mehr Kraft und/oder mehr Übergewicht. – Was ist zu viel? Die Übertreibung – die der Askese wie die des Exzesses – bringt die Menschheit weiter: fieberhafte Forschung, schrankenlose Fantasie. Geiziges Haushalten, gläubiges Fasten. – Aber überleben kann die Menschheit nur durch die Norm. Zu der ist die Jugend in Corona-Zeiten zwangsverpflichtet. Die Regierung hat das Volk aus dem Niemandsland der Ungebundenheit zurückgeholt in seine Grenzen. Die sexuelle Ausrichtung spielt dabei gar keine Rolle. Die Gemeinschaft der Schwulen empfand sich überwiegend sowieso nicht als Kampfgruppe, sondern als Staffage für die Inszenierung mehr oder weniger brillanter One-Man-Shows, allenfalls Two-Man-Shows. Es war einmal ein Lebensgefühl: Gott ist tot, es lebe seine Nachkommenschaft!

Eine Kultur wird im Nachhinein an dem gemessen, was sie hervorgebracht hat, und die Gay-‚Kultur‘ hat gewiss an Werken weniger geschaffen als an Moden konsumiert. Sie hat sich integriert und vieles von ihr ist im Mainstream integriert worden. Die Nachwelt hat völlig recht mit ihren Maßstäben. Aber die Welt ist nicht die Nachwelt. Und dem, der lebt, bedeutet seine überschäumende Biografie mehr als die nach seinem Tode getroffene Feststellung, dass zu seinen Lebzeiten nur ein einziges wichtiges Buch geschrieben wurde, das im Übrigen erst posthum einen Verleger fand.

In Corona-Zeiten wird die maskierte Ware Mensch immer noch so attraktiv wie möglich verpackt, aber sie darf nicht mehr ausgewickelt werden. Man erspart sich wieder wie im 19. Jahrhundert Enttäuschungen und hängt lieber wieder wie damals seine Fantasie – jahrelang? – ans verkehrte Objekt, aber all die Jahre sind nicht vergebens, weil man ja nicht merkt oder erst zu spät, dass das Objekt es nicht wert war. Aus Sexobjekt wird also wieder Wunschobjekt, das gilt als moralischer und ist auch gesünder, zumindest für den Körper.

Überhaupt: Die Zwanzigjährigen können heute von einer anderen Bewusstseinsebene aus anfangen als die Zwanzigjährigen früher. Sie denken anders, die anderen denken auch anders. Das kann viel bewirken, aber nicht alles. Jungsein und Schwulsein, das ist selten schön. Denn welcher Junge hat so viel Hochmut mit der Muttermilch eingesogen, dass er empfindet: ‚Ich bin besser als die‘, wenn er ‚deren‘ Spiele und Witze nicht mag, wenn er nichts Aufregendes dabei findet, ein Mädchen vorbeigehen zu sehen: Extra langsam geht sie, und doch so, als ob sie nicht merkt, dass sie beobachtet wird. Es tut weh, anders zu sein, wenn man Kind ist. Erst später macht es einem Spaß oder nichts aus.

Die Eltern mögen den Ungeborenen enttäuscht haben, als sie ihn in die Welt zwangen (und durch welche Schleuse!) – doch der schwule Sohn will ungern Gleiches mit Gleichem vergelten und behält seine gleichgeschlechtlichen Neigungen meist erst einmal für sich, bis kurz vorm Ersticken. – Danach kommt der Bruch oder – endlich – das Vertrauen. Oder gar der Schuldkomplex: Wie konnte ich ihnen das antun?! Aber: Ein weiches Herz und ein harter Schwanz – auf die Dauer passt das nicht zusammen. Eines von beidem siegt eines Tages, hoffentlich nicht zu spät.

Süßer Vogel Jugend. Es wäre so schön, wenn die wilden Jahre etwas bewirkt hätten, nicht nur ein hitziges Lebensgefühl, nicht nur Gier im Kopf, Verhärtung auch im Herzen und Cholesterin im Blut – sondern auch die Einsicht, dass es genauso weh tut, sich ausleben zu müssen, wie es quält, sich nicht ausleben zu dürfen, nur ist der Schmerz ein anderer: der selbstgewählte stärkt, der aufgezwungene schwächt. Das gilt leider für die Seele mehr als für den Körper, der ja sowieso nicht auf ewig gesund zu halten ist. Aber wer während seiner letzten Minuten bedauert, dass es vorbei ist, der hat gewonnen. Wer bereut, was er getan hat, hat verloren. Amen? – Na ja, aber vielleicht ein Ansatz.

37 Kommentare zu “Dialog 25: In Not

    1. Der ist mir auch hängen geblieben. Generell mochte ich die Unterhaltung heute ja lieber, als die mit der Mutter vom letzten Teil.

      1. Aber wie das mit so Unterhaltungen halt ist – zumindest im echten Leben – man kann sie sich meistens gar nicht aussuchen.

      2. Also mit wem man sich unterhält kann man sich in der Regel ja selbst aussuchen. Mit den angesprochenen Themen mag das dann vielleicht eine andere Sache sein…

      3. Nur im privaten Bereich kann man sich die Gesprächspartner aussuchen. Mit Eltern und Geschwistern ’not on speaking terms‘ zu sein, ist allerdings schon eine ziemlich schrille Aussage.

      4. Das finde ich auch sehr extrem. Da müssen dann schon schlimme Dinge vorgefallen sein. Aber möglich ist so etwas natürlich.

      5. Von meinen Eltern könnte ich nie loslassen. Egal was zwischen uns passiert.

  1. Es gibt ja eigentlich gar keine Erwartung, die Kinder erfüllen müssen. Ihr Leben ist ja nicht an Bedingungen geknüpft. Da gibt es bei einigen Eltern einfach ein Missverständnis.

    1. Erwartungen hat man ja trotzdem immer. Da sind die eigenen Kinder keine Ausnahme. Ich glaube nicht, dass sich das wirklich vermeiden lässt.

  2. Was für ein großes Glück, dass die Jugend heute nicht mehr soviel Angst vor Aids haben muss, wie noch vor 30 Jahren!

    1. Zusätzlich hoffe ich, dass wir in den nächsten Jahren es auch noch schaffen, dass Jugendliche keine „Wehen“ mehr verspüren müssen, nur weil sie merken, dass sie homosexuell sind. Das sollte doch ein leichtes Ziel sein.

      1. Global sind wir von diesem Punkt sehr weit entfernt. Aber dass sich selbst hier noch manche Jugendliche fürchten müssen, finde ich auch abstrus.

      2. Viele Eltern sind einfach richtig unsicher. Entweder in ihrem eigenen Leben, oder sie sorgen sich darum, dass die Kinder unter ihrem Anderssein leiden müssen.

  3. Gerade weil es als Kind so schwer ist anders zu sein, braucht es viele sichtbare Vorbilder. Wann sind wir eigentlich endlich so weit, dass Fussballspieler schwul sein dürfen?

  4. Die einen bewahren sich einen Anflug von Jungenhaftigkeit bis ins hohe Alter, die anderen sind schon in der Pubertät alt. Aber am Ende kommt es ja eh nur darauf an, ob man selbst glücklich ist.

      1. Wie alt oder jung man sich fühlt, darauf hat man ja schon einigen Einfluss. Mit dem Glück ist das ja leider schwieriger. Da gibt es tatsächlich viel zu viele Faktoren, die einem da ein Schnippchen schlagen können.

      2. Meine Erfahrung war, dass die Frühreifen schon mit Mitte zwanzig ranzig wurden. Ich Spätentwickler fühle mich frisch wie ein Brötchen aus dem Laden ‚GUTES VON GESTERN‘.

      3. Ah interessant. Da würde ich mich glaube ich anschließen. Die coole Clique aus meiner Schulzeit ist jedenfalls erstaunlich schnell völlig langweilig und spießig geworden.

  5. So deutlich sprechen Eltern das ja meistens nicht aus, aber dieser Satz „Ich hatte so feste Pläne mit dir“ lässt es einem ja kalt den Rücken runter laufen. Als ob Kinder nur ein Mittel zum eigenen Glück wären.

    1. Ich kenne auch einige Familien, wo ich ähnliche Erwartungshaltungen erlebt habe. Aber grundsätzlich ist das ja wie mit anderen Beziehungen auch. Wenn das eigene Glück vom Anderen (Partner/Kind/Freund) abhängt, ist meistens viel Ärger vorprogrammiert.

      1. Ich nehme den meisten Eltern ab, dass sie das Beste für ihre Kinder wollen. Nur wissen sie nicht immer, was das Beste ist. Bernsteins Vater hatte eine kleine Kosmetikfirma und war strikt dagegen, dass sein Sohn Musik studiert. Als der dann ein berühmter Dirigent und Komponist war, verteidigte sich der Vater: „Ich konnte doch nicht wissen, dass er mal d e r Leonard Bernstein werden würde.“ Leider behalten ja oft die misstrauischen Eltern recht.

      2. So ähnlich sehe ich das auch. Selbst wegen Unsicherheit oder Überforderung kann man Eltern ja noch keine großen Vorwürfe machen. Erst wenn Bösartigkeit ins Spiel kommt würde ich einen Strich ziehen.

  6. Corona oder die Regierung versucht zwar die Jugend in den Schranken zu halten, aber letztendlich klappt das ja sicher nicht ansatzweise wie gewünscht. Dafür hat die Jugend einfach zu viel Energie und Drang.

    1. Gerade was die Sexualität angeht, glaube ich auch nicht, dass Corona da so richtig viel eingeschüchtert hat. Jedenfalls nicht wenn es um die pubertierenden Jugendlichen geht.

  7. Und noch so ein Satz, der unsere Existenz ziemlich gut zusammen fasst: Da wünschen wir uns, endlich erwachsen zu werden. Kaum sind wir es, wünschen wir uns die ewige Jugend.

    1. Viel wird natürlich auch idealisiert. Natürlich will man irgendwie jung bleiben, aber würde man wirklich noch mal mit seinem jüngeren Ich tauschen wollen?

      1. Das kommt vielleicht ganz darauf an, wie viele schlimme Fehler man im Erwachsenenalter gemacht hat.

      2. Mag schon sein, dass das ausgeleiert ist, aber wie soll man auf die grundlegenden Fragen des Lebens auch ständig neue Antworten finden?!

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