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0407
Rundbriefe

Betrifft: Die vorletzten Dinge

Liebe Leserinnen und Leser!

Sterben will ich nicht. Werd’ ich aber. Wahrscheinlich innerhalb der nächsten fünfzehn Jahre. Tot sein finde ich angenehm. Das Einzige, was mich daran stört, ist das Ewige. Mit Unterbrechungen hätte ich es lieber. Aber eigentlich nur, wenn dann Menschen, die ich kenne und mag, auch gerade da wären.

Durch die Kommentare zu meinem Blog erfahre ich gerade wieder, wie selten Menschen normalerweise über den Tod nachdenken. – Komisch. Bei mir ist das keine Altersfrage. ‚Das war schon immer so.‘ (Argument aller Konservativen). Bringt natürlich nicht viel. Genauso gut kann ich mein Leben lang über die Beinbewegungen von Tausendfüßlern nachdenken oder aktuell über die Beinbewegungen von Raheem Sterling und Harry Kane, die Deutschland aus der EM geschossen haben.
Die einzige Hoffnung: im Bewusstsein des Todes schon während des Erlebens das Schlimme als vergänglich herabzustufen und das Schöne als unwiederbringlich aufzuwerten. – Na, wenn das mal klappt!

Im Blog bemüht sich die Protagonistin in unserer Geschichte täglich, ihrem Leben Sinn zu geben. Wir beobachten mit einer gewissen Sorge, wie es ihr dabei geht.

Uns geht es – coronateilbefreit – ja wieder besser, nicht wahr?
Hanno Rinke

6 Kommentare zu “Betrifft: Die vorletzten Dinge

  1. …Eigentlich nur, wenn dann Menschen, die ich kenne und mag, auch gerade da wären…
    Das spricht mir irgendwie sehr aus der Seele, Herr Rinke.

    1. Wie bei vielem kommt es da wohl auch darauf an in welcher Situation man sich gerade befindet. Wem das komplette Einkommen wegbricht, der genießt die Zeit zum Reflektieren weniger.

  2. Coronateilbefreit passt gut. Ich habe auch wirklich das Gefühl, dass die Komplettbefreiung noch weitaus länger auf sich warten lassen wird, als wir alle glauben.

    1. Die vierte Welle kommt. Trotz der vielen Tests und Impfungen. Man macht sich wirklich Gedanken, ob wir je wieder „normal“ leben werden.

      1. Es wird auf alle Fälle ein riesige Herausforderung werden, die letzten Impfgegner zu überzeugen. Wenn das System da versagt, dann wird es mit einer Herdenimmunität nichts werden und es wird auch auf lange Sicht noch Einschränkungen geben.

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