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Denkabfall  —   TAGEWERK

Weihnachtsbotschaft

Übermorgen, am Sonntag, dem 5. Advent, soll also die Corona-Impfung beginnen. Ich wäre dafür, dass zuerst alle Impfwilligen dran sind. Laut Umfrage RDN vom 28.11. wollen sich nur 53% der Deutschen impfen lassen. Geordert worden ist ohnehin zu sparsam, aber ein Impfstoff aus Deutschland steht sowieso nicht den Deutschen zu, sondern der ganzen Menschheit. Besonders zu Weihnachten.

Politiker faseln neben anderen Worthülsen oft davon, dass etwas ‚schwer vermittelbar‘ sei und ‚man müsse die Leute mitnehmen‘. Wozu eigentlich? In diesem Fall: Wer zu blöd ist, sich impfen zu lassen, der soll doch sehen, was passiert. Vielleicht nichts, vielleicht stirbt er. Ich habe den Vorschlag, Helene Fischer als Influenceröse einzusetzen, in Markus Lanz‘ Talkrunde mitbekommen. Auch Günter Netzer, der 2006 so viel für Deutschland getan hat, flößt Fußballfreunden Vertrauen ein. Doch ist solch teurer Aufwand nötig? Beispielhafte Geldverschwendung an lebende Demonstrationsobjekte! Schon als Kind habe ich meinen Teller nicht deshalb leerer gegessen, weil ich belehrt wurde, dass andere Kinder hungerten. Wer nicht will, der hat schon? Nein! Aber er will eben nicht. Geimpfte wird er nicht anstecken. Herdenimmunität braucht eine willige Herde. Bekehrt wurden von den Missionaren Wilde, nicht Doofe. Bekehren ist Zwang, also undemokratisch. Selbst der marktkonforme Konsumzwang dient nur noch Jeff Bezos. Es reicht, dass die Wahlen manipuliert werden. Wenn nicht bei der Auszählung, dann mit viel Geld für Gehirnwäsche durch die Werbung. Also, nicht auch noch im Rahmen der Medizin inquisitorisch werden! Lasst den Nein-danke-Denkern ihren Querwillen!

Wenn die Zahl der schwer Betroffenen nicht abnimmt, kann es trotzdem eng werden auf den Intensiv-Stationen. Das schlimme Wort ‚Triage‘. Einem 80-jähriger Friedensnobelpreisträger rettet man mit dem Beatmungsgerät viel weniger zusätzliche Monate als einem 20-jährigen Mörder aus einem Mafia-Clan, der die Chance verdient hat, ein genauso guter Mensch zu werden, wie es der Greis bereits ist. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Angeblich. Allerdings fummeln die anderen und man selbst ständig an ihr herum. Wer schon nicht abgetrieben wurde, der kann sich zumindest noch umbringen – wenn er schwerstkrank ist sogar laut Bundesverfassungsgericht: lassen. Den Schutz des Sterben-Dürfens fände ich genauso tröstlich wie den Schutz des Leben-Müssens (womöglich an Schläuchen). Aber ich kann mir auch eine – unbeweisbare – Koma-Euphorie vorstellen.

Selbstbestimmt – das klingt verlockend, bleibt aber Illusion. Auch Abhängigkeiten kann man genießen. Oder zumindest akzeptieren. Vielen fällt das bei ihrem Glauben leichter als bei ihrem Dealer. Sinnvoller Tod. Jesus ist am Kreuz für uns gestorben. So brachte er die Nächstenliebe unter die Menschheit? ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘ steht allerdings bereits im 3. Buch Mose, und wer der Nächste oder gar die Nächste ist und was für eine Art Liebe der Prophet gemeint hat, das ist nach wie vor umstritten. Aber heute Nacht ist Jesus ja ohnehin nicht gekreuzigt, sondern bloß jungfräulich im Stall geboren worden. Wir wollen feiern. Lasst uns anstoßen! Wem der Glaube fehlt, dem bleibt noch die Dankbarkeit dafür, kein Flüchtling und kein Sterbenskranker zu sein. Zu essen gibt es genug in Deutschland. Gesegneter Appetit ist gut. Gesegnete Verdauung ist besser. Lebt erst mal! Die guten Vorsätze kommen dann zu Neujahr.

25 Kommentare zu “Weihnachtsbotschaft

  1. Vielleicht sollte man sogar mit den Impf-Unwilligen beginnen. Die Einsichtigen sind wahrscheinlich eh die Vorsichtigen. Wer quer denkt ist wahrscheinlich auch im Alltag unvorsichtig.

    1. Eine Impfpflicht würde ja auch wieder nur Proteste mit sich bringen. Aber wenn nachher nur die Hälfte der Bürger geimpft werden und deshalb noch drei Jahre Halb-Lockdown angesagt wird, na dann Prost Mahlzeit.

    2. Trotzdem eine gute Sache, dass bereits in diesem Jahr mit dem Impfen begonnen werden kann. Die Skeptiker werden sich schon noch bekehren lassen sobald sie sehen, dass sich die Situationen dadurch entspannt.

  2. Gerade ist ja immer noch Weihnachten; da passt die Maxime „Lebt erstmal“ sehr gut. Ich fühle mich dementsprechend ermuntert und schicke frohe Festtagsgrüße nach Hamburg!

    1. Gute Frage. Man liest ja was man lesen will und glaubt was man glauben will. Aber Politiker, Unternehmer, Aktivisten nutzen die Medien natürlich auch wahnsinnig gekonnt aus.

      1. Na dann soll doch mal jemand ordentlich auf Facebook streuen wie sinnvoll solch eine Impfung ist. Also für diejenigen, die bisher glauben sie lassen sich dadurch Computerchips einsetzen oder werden durch die schlimmen Nebenwirkungen noch blöder als sie eh schon sind .

      1. Das ist ja dann quasi der MC Escher der Manipulation. Am Ende weiss keiner mehr wer wen manipuliert.

  3. Ich bin fast zu spät, aber auch von mir noch „Frohes Fest“ und einen schönen zweiten Weihnachtstag.

      1. Das geht bei uns Zuhause auch ineinander über. Es wird einfach eine Woche lang mit Familie und Freunden gekocht und geschmaust. Was will man mehr.

      2. Die Neujahrsfeiern werden trotz Böllerverbot wahrscheinlich recht euphorisch. Die meisten können ja kaum auf 2021 warten. Ich habe aber das Gefühl, dass ziemlich schnell eine große Ernüchterung eintreten wird. Lebenszustände ändern sich ja in der Regel nicht einfach über Nacht. Auch nicht am Neujahrsmorgen.

      3. So geht es mir eh. Ich habe mein Leben bisher nie in Jahre aufgeteilt. Weder in Geburtstags- noch in Kalenderjahre. Es geht einfach weiter und man schaut was passiert und beteiligt sich so gut es geht.

  4. Ach Sie haben ja wirklich recht, das Weihnachtsfest ist ein guter Moment sich daran zu erinnern, dass man dankbar sein sollte kein Flüchtling, kein Coronakranker mit Atemnot zu sein. Man nimmt diese Dinge viel zu selbstverständlich.

    1. Uns, als Land, geht es tatsächlich außerordentlich gut. Wenn man sieht was in anderen Ecken der Welt passiert muss man froh sein in Deutschland leben zu dürfen. Keine Frage.

  5. Und Schwups ist Weihnachten vorbei. Und 2020 auch in ein paar Tagen. Dann wird geimpft und bald sind alle Sorgen vergessen. Klimawandel und Rassismus inklusive.

  6. Der Tod ist doch genauso sinnvoll wie das Leben – nämlich wenig. Es passiert uns halt einfach. Wenn wir Glück haben, schaffen wir es das Beste daraus zu machen.

    1. Wer den Sinn nicht im Glauben (Katholizismus / Kommunismus etc.) oder im Fortschritt sieht, muss sich seinen eigenen Sinn schaffen oder die schöne Sinnlosigkeit genießen.

  7. Während der Weihnachtsfeiertage hatte ich mir vorgenommen nicht online zu sein. Trotzdem wünsche ich Ihnen auch jetzt noch eine schöne entspannte Zeit bis zum Jahreswechsel. Und natürlich alles Gute und Gesundheit.

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