KLÄNGE MEINES LEBENS
Ich schreibe nicht einfach nur Romane und Theaterstücke, sondern auch Liedtexte und Noten. Ich lade ein in meinen Musiksaal aus dem vorigen Jahrhundert.
Hochschule
Mitte der Sechzigerjahre waren alle, die man ernst nahm, verrückt nach abstrakter Malerei, atonaler Musik und Häusern, die wie viereckige Glatzen aussahen. Meine beethovenverliebte Architektur passte weder in die Schlagerwelt noch in die Musikhochschulen der damaligen Zeit. Weil ich keine Lust auf ein Leben ohne Applaus hatte, ging ich von der Musikhochschule lieber in die freie Wirtschaft als in die geschlossene Anstalt. Ich stelle hier ein paar Ausschnitte aus meinen Hochschul-Kompositionen vor, damit die interessierte Öffentlichkeit beurteilen kann, ob ihr etwas entgangen ist, da ich kein Ton-Setzer geworden bin, oder ob nicht.
In einer großen Stadt
Aufbruch
Klaviersonate
Cellosonate
Mittelschule
Meine Songs waren ursprünglich Mittel zum Zweck, mich berühmt zu machen. Schlechter Geschmack ist die Grundvoraussetzung für Kreativität, und so widmete ich mich, seit ich Klavier spielen konnte, dem deutschen Lied in seiner von Schubert zum Schlager verkommenen Form eigenmündig, ohne Rücksicht auf meine Stimmlosigkeit zu nehmen. Ich habe die alten Bänder jetzt wieder hervorgekramt und finde, dass manche Lieder nicht mehr altmodisch sind, sondern hoffnungslos zeitlos. Die Probleme bleiben ja dieselben, nur die Menschen ändern sich. Ein paar aktualisierende Eingriffe haben ich noch vorgenommen, um meiner damaligen Erfahrungslosigkeit ein paar Besserwissereien hinzuzufügen. Dann befand ich knapp die Hälfte der Lieder für würdig, auf CD gebrannt zu werden. Vielleicht war das ein Irrturm, aber ich habe nun mal keine eigenen Kinder. Wenn jemand mit aufregenderer Stimme als meiner eins der Lieder singen möchte oder jemand mit Synthesizer aus den Stücken ganz etwas anderes machen will, fühle ich mich sehr geschmeichelt.