ALLES AUSSER POPCORN
Zweifellos ist der Film das Medium unserer Zeit: das Gesamtkunstwerk, das die Disziplinen Musik, Bild und Text umfasst und sie um die Dimension Schnitt ergänzt. Die Gleichzeitigkeit der Schauplätze und Handlungen spiegelt unsere global vernetzte Welt besser wider als jede andere Kunstform. Da ich Texte schrieb, Musiken komponierte und Fotos knipste, war es folgerichtig, dass ich all diese Tätigkeiten in Bewegung bringen wollte. Wir betreten meinen Kinosaal.
Reisende
Reisende – das ist mein Opus Magnum, also ein Gebäude von babylonischer Hybris. Ich habe zwischen 1975 und 1990 Jahresfilme auf Super-8 gedreht. Sie zeigen aus dem Blickwinkel des neugierigen Beobachters das, was die Tagesschau vernachlässigte: die Entwicklung einer kleinen Gruppe Deutscher von ihrer stürmischen Jugend bis in ihr windschiefes Alter. Es gibt Hochzeiten, Scheidungen, Gefühlsstürme, Karrieren – und den Tod. Vergleiche mit Thomas Mann und Marcel Proust sind beabsichtigt. Aus all den mächtigen Schinken habe ich jeweils ein paar hauchdünne Scheiben abgesäbelt: Lebensgefühl, kräftig geräuchert. Guten Appetit!
Reisende
Ping Pong ’77
Wege ’78
Leben! ’79
Die Welt ’80/’90
Zoo ’81
Spiel ’82
Halbzeit ’83
Luftschlösser ’84
Grüne Kringel ’85
Zwischenraum ’86
Heim ’87
Se(h)en ’88
Zirkus ’89/2015
Fremde und Freunde
Hier ein paar Beispiele, was ich außerdem noch gefilmt habe. Statt Super-8 professionelle Kamera. Eine Erholung für die Augen.