Paris

Von überall her schrieb ich Briefe, also auch aus Paris. In den Blog habe ich sie gestellt, um die Atmosphäre zu erzeugen, aus der heraus ich damals die ‚Tänzer außer der Reihe‘ anfing. Aber auch ohne anschließenden Tanzkurs kann man hier von mir einiges erfahren, das man sich vielleicht lieber erliest als erlebt.

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#6 – Das Fehlen von Überhöhung

Brief vom 30.09.’83 an Pali – Teil 2 Nach dieser Nacht war mir nach Höfischem. Bei strahlend schönem Wetter schwänzte ich die Schule und fuhr mit Irene nach Versailles. Es wurde der schönste Tag mit ihr: im riesigen, puttengesäumten Garten, im Restaurant unter Kastanien, im angeregten Gespräch. Das Terrassenrestaurant im Park von Versailles kittet jede Ehe, selbst die ödipalste. Schon der Vortag in den Winkelgassen Montmartres hatte ‚heitere Urlaubsstimmung‘ geatmet. Heute nun war alles Friede und Freude.

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#5 – Das kleine Reich – der große Krach

Brief vom 30.09.’83 an Pali – Teil 1 Also wirklich der letzte Tag? Der übliche Block sträubte sich: Er blieb versehentlich zu Hause. ‚Zu Hause‘ – wie das klingt! Der Stift sträubt sich. Er verweigert den Dienst.

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#4 – Eine fremde Welt

Brief vom 23.09.’83 an Pali – Teil 2 Ich war ruhig. Krank und krankhaft, aber ruhig. Als Erstes gab ich gleich eine Ladung vom Hamburger Hausarzt verschriebener todsicherer Durchfallstopper in flüssiger Form von mir, dann dachte ich: „Es hilft nichts – ein hiesiger Arzt muss her!“

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#3 – Absturz

Brief vom 23.09.’83 an Pali – Teil 1 Der Himmel ist leer, mein Kopf auch. Der erste schöne Tag, wolkenlos. Als ich vorhin aus dem Haus trat, war Paris plötzlich so, wie ich es von meinen früheren Reisen her kannte: heiter und sonnig.

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#2 – Totensonntagseuphorie

Paris, Totensonntag ’81: Pali, nun ist es halb fünf. Mein letzter Tag in Paris, mein letzter Tag ‚unterwegs‘ in diesem Jahr, ist fast vorbei. Allerspätestens in zwei Stunden muss ich das Taxi zum Flugplatz besteigen. Ich sitze in einer Tages-Lederkneipe und genieße die Blödsinnigkeit, zwischen Männern, die hier auf flotte Anmache rumhoffen, zu schreiben.

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#1 – Opa? – Nein, danke!

1983 – ich sage gern – ‚lebte‘ ich in Paris, denn das tat ich wirklich, so kurz die Zeit auch war. Damals war der Klimawandel noch kein allgemein anerkanntes Problem, Rassismus fand aus heutiger Sicht überall statt, oft ohne böse Absicht, und Männer und Frauen, die sich im falschen Körper wähnten, galten als so kleine Minderheit, dass sie im öffentlichen Diskurs nicht vorkamen.

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Hanno Rinke

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