Kapitel 2: Lift nach Lugano

Die zweite von vier Begegnungen im Sommer 1972

>
Die Zeit der Ringelblumen ist vorbei

2.11 | Abseits der Moral

Mark gibt Iris einen Kuss und geht mit Gregor hinaus. Iris steht wie angewurzelt. Sie gehen zum Auto. Mark stockt plötzlich und nimmt Gregors Arm. „Ich habe gar keinen Führerschein“, sagt er. Gregor starrt ihn an. „Was?!“

weiterlesen
31 Kommentare
>
Die Zeit der Ringelblumen ist vorbei

2.10 | Grandhotel

Draußen ist es hell. Sehr hell. Erwartet und überraschend zugleich. Gregor fährt den Wagen von der Rampe. Abwärts. Italien entsteht. Der Stil der Häuser, die Aufschriften. Erste staubige Palmen. Sie gleiten hinein in das Paradies der Urlaubsziele und Ruhesitze.

weiterlesen
37 Kommentare
>
Die Zeit der Ringelblumen ist vorbei

2.09 | Tunnelblick

Sie gehen zusammen in den Frühstücksraum. Sie trinken Kaffee und essen Brötchen. Die Brötchen sind kross. Die Marmelade ist gut. Frauen sitzen in Kostümen, Männer in Jacken ohne Kragen.

weiterlesen
39 Kommentare
>
Die Zeit der Ringelblumen ist vorbei

2.08 | Mehr wissen

Sie sitzen in der Gaststube. Holz und Zinn und Steingut. Gläser stehen vor ihnen. Teller. Um sie herum sind Menschen, ist matte Beleuchtung. Geschäftigkeit und Lachen. Weil alles fremd ist, gehören sie zusammen. Sie essen. Hungrig und doch stockend. Hier und jetzt haben sie nur sich.

weiterlesen
30 Kommentare
>
Die Zeit der Ringelblumen ist vorbei

2.07 | Des Knaben Wunderhorn

Sie umgehen Luzern. Als sie auf den See stoßen, hat die Dämmerung eingesetzt. Zum ersten Mal die Berge. Blau, steil. Die Häuser mit den tief gezogenen Dächern. Zypressen. Eine Ahnung von Süden. Still das Wasser. Die Fähre malt zwei Linien.

weiterlesen
36 Kommentare
>
Die Zeit der Ringelblumen ist vorbei

2.06 | Hart an der Grenze

Eine Weile lang sagen sie nichts. „Freiburg“, eröffnet Mark das Gespräch wieder, als sie an der Ausfahrt vorbeifahren. Der Himmel hat sich bewölkt. Kleine, harmlose Schäfchenwolken. „Ja, wir sind bald an der Grenze“, sagt Gregor. „Ich hoffe, dein Pass ist nicht abgelaufen.“

weiterlesen
34 Kommentare
>
Die Zeit der Ringelblumen ist vorbei

2.05 | Roadmovie

„Die Tankstelle hinter Rastatt hat eine Raststätte“, sagt Mark. „Das beflügelt wohl dein Texterhirn, ist aber, wie das meiste in der Werbung, falsch!“, berichtigt ihn Gregor. „Es handelt sich hier um eine Imbissstube.“ Sie gehen hinein. Mehr ist es wirklich nicht.

weiterlesen
33 Kommentare
>
Die Zeit der Ringelblumen ist vorbei

2.04 | Im Stau

Der Wagen fährt langsamer, noch langsamer, steht. Gregor öffnet die Augen. „Schlange“, sagt Mark. „So weit man sehen kann Autos.“ Gregor richtet sich auf: Beide Spuren sind verstopft. „Wir hätten früher fahren sollen“, sagt Mark. „Ich hab’ fast ’ne Stunde auf dich gewartet.“

weiterlesen
36 Kommentare
>
Die Zeit der Ringelblumen ist vorbei

2.03 | Rollentausch

Bei Kassel müssen sie tanken. „Soll ich mal fahren?“, fragt Mark. „Kennen Sie den Wagen?“, fragt Gregor zurück. „Ja, so ziemlich.“ Gregor lächelt skeptisch. „Was heißt das? Sie haben ihn schon mal an der Kreuzung vorbeifahren gesehen?“

weiterlesen
34 Kommentare
>
Die Zeit der Ringelblumen ist vorbei

2.02 | Fahr’n, fahr’n, fahr’n auf der Autobahn

Sie sagen wieder lange Zeit nichts. „Ist es Ihnen recht, wenn ich das Fenster aufmache?“, fragt Mark kurz vor Hannover. Es ist schon sehr heiß im Wagen. „Ja sicher.“ Gregor hat einen Entschluss gefasst. Er sieht dem Jungen zu, wie er das Fenster runterkurbelt: Das knappe weiße Hemd bringt den Oberkörper gut heraus: sehnig, fest, geschmeidig.

weiterlesen
32 Kommentare
>
Die Zeit der Ringelblumen ist vorbei

2.01 | Worum es geht

Die schwer zu beantwortende Frage: Ist dem Leben mit irgendwelchen Moralvorstellungen beizukommen? Nehmen wir zum Beispiel einen Mann von 34, Hans Schmidt, oder wenn das zu billig klingt, meinetwegen Gregor Sollendorf. Der Nachname klingt ein bisschen ambitioniert, aber – macht nichts, er kommt nur einmal vor.

weiterlesen
39 Kommentare
newsletter promo

Haben Sie Freude an meiner Vergangenheitsbewältigung? Dann gefällt Ihnen womöglich auch, was mich in der Gegenwart beschäftigt. Zu der äußere ich mich sonntags. Am Sonntagabend stehen immer drei neue Beiträge von mir im Netz. Dieses literarische Kleeblatt kröne ich gern mit Aktuellem. Meinen Neubrief können Sie abonnieren. Er nennt sich: ‚Newsletter‘.


Hanno Rinke

newsletter