6. Kapitel: Veneto
#6.9 Rausgeschmissen
Am Dienstag ging ich frühstücken. Na und? Erstens mag ich nicht, dass etwas zum Dogma wird, und zweitens liebte ich immer schon dieses ganz dünn geschnittene Weißbrot, das der Hungrige elektrisch-mechanisch durch eine glühende Vorrichtung transportieren lässt, die aus der blassen Scheibe einen dunkelblonden Toast macht ...
weiterlesen#6.8 Abhängig sein
Am Montag war schlechtes Wetter. In Meran auch. Martin filmte nicht, sondern fuhr gleich zurück nach Hamburg. Unterwegs bekam er Fieber und legte sich eine Woche lang ins Bett. „La Perla!“, sagte Rafał.
weiterlesen#6.7 Venedig satt
War es eine gute Idee, ausgerechnet den Sonntag für den Venedig-Ausflug vorzusehen? In all den Jahren sind wir frühestens gegen vier aufgebrochen, um nicht eher am ehrwürdigen, verhunzten Gestade anzulegen, als bis zumindest die Tagestouristen das Weite des Vorlandes gesucht und zweifellos auch gefunden hatten.
weiterlesen#6.6 Lido
Am Abend gingen wir in die ‚Favorita‘. Es war einfach toll. Diese Ausgelassenheit der Gutgekleideten, eine Stimmung, die als Wortschwall zur Terrassendecke aufstieg und in die Teller mit Scampi und Cozze zurückregnete wie Zitronensaft, so empfand ich es.
weiterlesen#6.5 Karriere ohne Gift
1972 hatten Pali und ich also noch bei Frau Kopp geschlafen, und auch Irene nächtigte dort, als Harald und ich 1975 aus Rom eintrafen. Irene hatte sich mit Pali als Schwiegersohn abgefunden, zumal er über die Westberliner Theaterszene noch etwas besser Bescheid wusste als sie selbst.
weiterlesen#6.4 Im Banne der geistigen Schamlosigkeit
Zusammen mit meinem Gin Tonic kamen sehr interessante Wolken. Wie immer kippte ich das Eis weg; in einem Garten geht das fast unauffällig. Eis verwässert den Drink und schadet dem Magen.
weiterlesen#6.3 In richtig feiner Umgebung
Wir waren um acht die ersten Gäste, aber der lang gestreckte Raum füllte sich schnell. Alle waren elegant gekleidet und sahen aus, wie man es aus Lifestyle-Magazinen kennt, die Wissbegierige beim Friseur durchblättern, um das Lebensgefühl von Frauen zu ergründen ....
weiterlesen#6.2 Aufklärung
Nachmittags zeigten Giuseppe und ich Rafał Bassano aus dem Blickwinkel des gusseisernen Generals. Ich hatte mal, zu Lebzeiten der Tata, die Idee, für ein Jahr nach Bassano zu ziehen und fließend Italienisch zu lernen.
weiterlesen#6.1 Posieren oder abtauchen
Der ‚Exhibitionist‘ kam in Sicht. So habe ich die Statue des Generals Gaetano Giardino getauft. Er hat sich im ersten Weltkrieg Ruhm erworben, steht am Ende der nach ihm benannten Straße auf dem Mittelstreifen zwischen den Fahrbahnen und blickt über die Schlucht zu seinen Füßen hinweg in die letzten Berge der Alpen.
weiterlesen