3. Kapitel: DER UNTÄTER

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Schmelzen wie Schnee | #14

Es war ein sonniger, aber kühler Sonnabend Anfang April. Ich hatte meine Lebensmittel eingekauft und außerdem noch ein Paar hellblauer Socken, deren kräftiger, beruhigender Ton mir sofort aufgefallen war.

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Schmelzen wie Schnee | #13

Als die Karnevalszeit vorüber war, merkte ich, wie mir die Dinge immer mehr aus der Hand glitten. Machtlos sah ich die Scherben meiner Unternehmungen und Pläne vor mir. Alles, woran ich mich freuen wollte, zerrann mir zwischen den Fingern.

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Schmelzen wie Schnee | #12

Es war durchaus nicht so, dass ich Tag und Nacht Hamlet spielte und mich in Sein und Nichtsein verbiss – jedenfalls damals noch nicht. Diese Gedanken und Empfindungen waren eher die Kulisse, vor der das normale Geschehen weiterhin ablief.

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Schmelzen wie Schnee | #11

Die folgende Zeit war das über Wochen verteilte Erwachen aus einer Narkose, nur dass alle Symptome der Genesung in ihr Gegenteil verkehrt waren: Meine Unsicherheit kehrte zurück.

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Schmelzen wie Schnee | #10

Meine Eltern waren froh über meine Entwicklung, meine Freunde waren verwirrt. Nie zuvor hatte ich in so kurzer Zeit so viel erreicht. Nie zuvor war mein Leben so freudlos gewesen.

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Schmelzen wie Schnee | #9

Anfangs hatte ich den Schlaf mit Unmengen von starkem Kaffee verscheucht. Inzwischen glaubte ich, ohnehin kaum zu schlafen. In Wirklichkeit war es sicher umgekehrt: Ich schlief mehr als ich wach war.

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Schmelzen wie Schnee | #8

Es ist sicher leichter, ein Bild zu zerreißen als eine Bindung. Man kann sich zwingen, eine Telefonnummer zu vergessen, aber das Gesicht, das hinter den Ziffern stand, bleibt, und man liest in ihm, ohne es zu sehen, ohne es zu wollen.

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Schmelzen wie Schnee | #7

Dicht neben uns warf jemand ein Glas um. Es gab Geschrei und Gelächter. Marion stand mit ihrem Tanzpartner in einer Ecke und nickte zu seinen Worten verständnisvoll mit dem Kopf. „Also der Tod beschäftigt dich nicht“, sagte ich, „und das Laster?“

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Schmelzen wie Schnee | #6

Sabine lebte mit ihrer Freundin Helga zusammen in einer Einzimmer-Wohnung. Wie man das länger als einen Monat aushält, ist mir heute noch unverständlich. Allerdings waren beide geradezu aufreizend verträglich,

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Schmelzen wie Schnee | #5

Die folgende Zeit hatte nur eine Überschrift, nur einen Namen: Marion! Die planlosen Spaziergänge im Grün sonnendurchfieberter Buchenwälder, die wiegenden Schatten auf Sandwegen an struppigen Wiesen entlang, der verschleiernde Dunst über der Pendelbewegung des Bootes.

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Schmelzen wie Schnee | #4

Ich liebe Cafés. Man sitzt entlang gepflasterter Gehwege unter einer bunten Markise. Auf den Tischen glitzern Gläser und Flaschen. Kellner balancieren mit gefüllten Tabletts zwischen Tischrändern hindurch.

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Schmelzen wie Schnee | #3

Sich treiben lassen oder gegen den Strom schwimmen. Vielleicht liegt das Ziel stromabwärts, und die ganze Mühe war umsonst.

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Schmelzen wie Schnee | #2

„Christian wäre mir fast abgesoffen“, sagte Andreas, während er sich nachlässig den Rücken abtrocknete. „Im Ernst?“ Regina machte ein bestürztes Gesicht. „Dann wäre er jetzt schon im Himmel ...“

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DER UNTÄTER – Schmelzen wie Schnee | #1

Was bleibt, ist der Tod und immer wieder der Tod. Er macht das Unendliche endlich, das Unerträgliche erträglich, das Ungreifbare fassbar, selbst ungreifbar wie die Stille, die ihn umgibt.

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Hanno Rinke

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