Teil 2: Zwischensaison
#2.10 Die Befreiung
Am Mittwochmorgen reisten wir pünktlich ab, jedenfalls Silke, Rafał und ich. Da sind wir sehr zuverlässig. Sally und Carsten hatten ihr eigenes Auto und konnten sich deshalb Zeit lassen. Der 25. April ist in Italien Feiertag, was schön ist für die arbeitende Bevölkerung und misslich, wenn man es nicht gewusst hat und nun tanken will und Brot und Wein für sein Abendmahl braucht.
weiterlesen#2.9 Von der Engelsburg springen
Der ausgiebige Mittagsschlaf steigerte meine gute Laune noch, und auf dem Schlendergang zum Ponte Vecchio bemerkte ich vergnügt, dass mein spezielles Interesse an Menschen noch zugenommen hatte: Heute Nacht wollte ich sie mir alle in die Seele stopfen ...
weiterlesen#2.8 Glück?
Das ‚Crisco‘ war geöffnet und es war wie immer – und es war herrlich: der erste Raum ziemlich laut und kommunikativ, der zweite, etwas intimere, mit nur einem, nicht – wie vorn – neun Bildschirmen. Alle zehn Bildschirme zeigen dasselbe, wobei aber die neun vorne sich zum Gemeinschaftsbild eines Großhodensacks formieren oder den Sack neunmal klein (macht 18 Eier) abwechslungsreich zeigen können ...
weiterlesen#2.7 Tata
So ging ich also gestern Abend neben meinem Mitbürger Giuseppe einher, auf dem engen Bürgersteig schlängelten wir uns an den wenigen Passanten vorbei, die nüchterne Front der schmuckarmen Palazzi zur Rechten, zur Linken die dunkle, kaum genutzte, schmale Fahrbahn, und daneben wieder ein enger Fußweg ...
weiterlesen#2.6 Exzessive Nähe
Wir stiegen ins Auto und fuhren weg. Die vielen Touristen, die beschränkten Möglichkeiten. Frühling in Florenz? Flucht aus Florenz. Nicht mal das pompöse Essen, das ich mir in Florenz vorgestellt hatte, hatte stattgefunden. Fluch auf Florenz.
weiterlesen#2.5 Den Kopf unter dem Arm
Ja, nun kommt er, der Frühling in Florenz: Wir fuhren eine Dreiviertelstunde durch Landschaft; selbst die Akazien, immer die Letzten, wurden allmählich grün. Hin und wieder ein Obstbaum am Straßenrand neben Agaven, überwiegend Oliven, Pinien und Zypressen, aber auch Laubwälder und einzelne Häuser, ziegelgedeckt mit flachen Giebeln.
weiterlesen#2.4 Weg!
Den nächsten (Sonn-)Tag hatte ich in der Reiseplanung mit ‚Langeweile auf dem Lande‘ überschrieben. Meine Ironien sind noch das Ernsthafteste an mir, und das Albernste. Wir saßen am Pool, sahen in ‚Toscana‘, und ich las, während Silke braun wurde und Rafał seiner üblichen Rastlosigkeit mal zu Wasser und mal zu Land nachgab.
weiterlesen#2.3 Komfort im Waschraum
So ging die Zeit mit Essen – überwiegend von Rafał zubereitet – Lesen und Denken – selbstgemacht – dahin; von oben der Blick ins Tal, von unten der Blick in die Berge.
weiterlesen#2.2 Bei den weltoffenen Weltbürgern
Der ausgewanderte Jude wird gefragt: „Wo wären Sie denn jetzt am liebsten: im Berlin Ihrer Kindheit, im Exil in Paris, in Tel Aviv oder in New York?“, und er antwortet jüdisch-diplomatisch: „Überall ein bisschen ungern.“
weiterlesen#2.1 Heimatgefühle
Nach Ostern und vor Mai gibt es ein touristisches Loch, was für Südtirol finanziell unbefriedigend, aber seelisch sehr erholsam ist. Das Wetter war gut oder schlecht, ich achtete nicht so sehr darauf, bis auf die Male, bei denen das Wetter so verdammt schön tat, dass mich Rafał und Carsten vor die Tür zwangen ...
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