Teil 2 – Langläufe, anstrengend

Selbst mein Sadismus kennt Grenzen. Dem Leser und seiner Frau ist es nicht zuzumuten, sich durch die kompletten Tagesabläufe und die komplexen Restaurantbesuche unseres Meran-Aufenthalts durchzulangweilen. Stattdessen pinsele ich für die Leserin und ihren Mann ein Gemälde, das zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion wie besoffen hin und her schwankt; meine übliche Vorgehensweise also: Zusammenfassungen, die durch ausufernde Abschweifungen in die Länge gezogen werden.

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#2.12 Der letzte Ausflug

Am nächsten Morgen war Carsten weg und mein Schmerz auch. Carsten hatte geschäftlich in Linz zu tun, für meinen Schmerz gab es eigentlich keinen Grund, sich zu verflüchtigen, aber ich nahm es dankbar als Gottesgeschenk und fand mich damit ab, dass außerdem die Sonne weg war.

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#2.11 Im mächtigen Schatten des Gipfels

Nach Jahren intensiven Beisammenseins in Kitzbühel, Hamburg und Meran schlief die Bekanntschaft zu Rumpoldt und Dora allmählich ein. 1988 trafen Irene und ich ihn nochmal im Sommer. Das war’s.

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#2.10 Kur mit Anschlag

Nach so viel Text werden der Betrachter und sein weiblicher Widerpart heilfroh sein, wieder mal ein Stück Film sehen zu dürfen, natürlich erst nach einer langen Einleitung. Immerhin lasse ich die Jahre 1971 bis 1973 weg und komme gleich auf Weihnachten 1974: Da bekam ich von meinen Eltern eine Super-8-Kamera, und es war noch nicht gleich klar, was sie auslösen würde, in mir und überhaupt.

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#2.9 Ausschnitte, Eindrücke

Um der Authentizität willen füge ich hier ein paar Szenen aus meinen Briefen an Harald ein: 1970 in der ‚Postkutsche‘.

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#2.8 In der ‚Postkutsche‘

Rafał und ich, wir setzten uns um halb sieben zu den Gästen ins Kaminzimmer und bekamen sogar den Tisch direkt vor dem Feuer: etwas heiß auf der Haut, aber angenehm für Auge und Gemüt.

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#2.7 Glauben, denken, wissen

Zunächst hatte ich jetzt, im November 2017, für den Abschluss unseres Weihnachtsurlaubs an Kitzbühel gedacht, erinnerungsträchtiger geht es kaum. Aber als uns die ‚Tenne‘ dort nicht haben wollte, fiel mir gleich die ‚Post‘ in Kössen ein und wie glücklich die wohl wäre, mich nach 52 Jahren wieder begrüßen zu dürfen, und dann noch über Nacht.

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#2.6 Winterwanderer

Im Februar 1965, als ich selbstverständlich lieber zu meinen Eltern in den Schnee fuhr, statt meine Zeit mit Gleichaltrigen zu verplempern, war Kurt immer noch so lebendig, wie es seinem ‚hölzernen‘ Naturell entsprach. Das Haus war noch hölzerner als sein Eigentümer, alles feinste Zirbeltischlerei. Es gab ständig Marillenschnaps, und wir waren alle sehr lustig.

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#2.5 Kurt

Kurt(chen)s Wohnung in der Reichsstraße wurde nach Bauch und Entbindungsanstalt meine dritte Bleibe und die letzte, an die ich mich nicht mehr erinnern kann.

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#2.4 Frieden und Krieg

Als Silke und ich gegen drei zueinanderfanden, ließ sich immerhin über WhatsApp ermitteln, dass Rafał und der inzwischen ebenfalls eingetroffene Carsten in einem Café ‚gleich um die Ecke‘ saßen. Nachmittag im Café. Grauenhaft.

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#2.3 Was Gott denkt

Als Kind fand ich es toll, dass Gott mich ständig beobachtete, aber ab der Pubertät fand ich das irgendwie indiskret. Alles hängt mit allem zusammen, das glaube ich immer noch, aber ob ich das jetzt Gott nenne, finde ich nicht so wichtig. Oder wohl doch! Sonst käme ich nicht dauernd auf dieses Thema zurück.

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#2.2 Kochen und kochen lassen

Harald und ich machten Urlaube bei der Gastwirtin Maria Malaier, für uns ‚Määäry‘, auf halber Höhe zwischen Bozen und Meran. Habe ich mich da in Positur gesetzt!

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#2.1 Schon mittags wissen, wo man abends sein wird

Selbst mein Sadismus kennt Grenzen. Dem Leser und seiner Frau ist es nicht zuzumuten, sich durch die kompletten Tagesabläufe und die komplexen Restaurantbesuche unseres Meran-Aufenthalts durchzulangweilen. Stattdessen pinsele ich für die Leserin und ihren Mann ein Gemälde ...

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Hanno Rinke

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