HANNO RINKE BLOG

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#9.4 | Alles Schlechte zum Geburtstag

Die Wirklichkeit zu erkennen ist nötig und unmöglich: Der Standpunkt macht’s. Wenn ich halbwegs bei Verstand bin und sehe, wie es zugeht, will ich entweder etwas verändern oder daran arbeiten, dass die anderen nicht merken, wie es zugeht, damit sie meine gesicherte Position nicht infrage stellen.

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#9.3 | Was sich lohnt

Wer statt zu meckern lieber behauptet, etwas für die Gemeinschaft tun zu wollen, der/die will seine Untertanen/Wähler meistens – auch oder nur – beeinflussen. ‚Gestalten wollen‘ nennen die Wohltäter das.

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#9.2 | Missverständnisse

Mit achtzehn schwärmte ich von der Vergangenheit weitaus mehr als von der Zukunft. Inzwischen sehe ich alle Defizite der Vergangenheit.

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#9.1 | Mitleid mit den Reichen

Ein stiller Geburtstag. Keine Gäste. Nur Silke und ich in Meran. Mit Joy aus Griechenland. Sie kocht und betreut mich, seit Rafał weg ist.

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#8.2 | Glück gehabt. Angeblich!

Früher saß ich mit Block und Filzstift vor einem Café oder Schreibtisch und schrieb mit lockerer Hand Seite um Seite. Meine Handschrift fehlt mir.

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#8.1 | Mit der Gabel, mit den Händen

Da habe ich keine Gedächtnislücken. Ich habe ein großes Fest veranstaltet und alle Freunde und Verwandte in den Othmarscher ‚Röperhof‘ eingeladen. Gibt’s sogar als Film.

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#7.2 | Wie das Leben weitergeht

Schon im Jahr nach Rolands Tod sah ich keinen Sinn mehr darin, mit meinen Musikkenntnissen Geld zu verdienen und kündigte. Was genau ich mir damals mit Mitte vierzig vorstellte, dessen bin ich mir nicht sicher.

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#7.1 | Trinken macht nicht durstig

Spätestens seit ich elf war, kannte ich die meistgehörten Schlager des Jahres und war schon längst vor dem Abitur mit allen internationalen Top-Hits vertraut. Mit Harald gemeinsam hatte ich in den Sechziger- und Siebzigerjahren das jeweilige Musikangebot abgekostet: toll – unerheblich – grässlich.

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#6.1 | Tränen

Ein schlimmer Geburtstag. Roland hatte Aids. Wir saßen zu viert in der Loggia bei meinen Eltern. Hinten im Garten mähte noch der Gärtner. Prosecco und Prosciutto. Ein provisorisches Glück: Notbehelf mit Melone.

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#5.3 | Ereignislosigkeit als Ziel?

Im November 1975 lernte ich bei Karajan-Aufnahmen in der Berliner Philharmonie Roland kennen, allerdings nicht im Konzertsaal, sondern anschließend im Clublokal: ‚Gay‘.

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#5.2 | Ich werde mein Bruder

Meine vielen Reisen hingen mit dem Beruf zusammen, den ich inzwischen – ‚ausübte‘ ist das richtige Wort; ich übte aus, wie weit man gehen kann: in den Straßen von New York, bei Verhandlungen mit Agenten, in der Beeinflussung von Künstlern.

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#5.1 | Wider die kulturelle Aneignung!

Elf Jahre – das ist schon eine lange Zeit! Vielleicht nicht so sehr im Schatten einer Burg zwischen dem Jahr 1000 und dem Jahr 1011, aber mein Leben zwischen 1968 und 1979, das war komplett anders geworden.

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Haben Sie Freude an meiner Vergangenheitsbewältigung? Dann gefällt Ihnen womöglich auch, was mich in der Gegenwart beschäftigt. Zu der äußere ich mich sonntags. Am Sonntagabend stehen immer drei neue Beiträge von mir im Netz. Dieses literarische Kleeblatt kröne ich gern mit Aktuellem. Meinen Neubrief können Sie abonnieren. Er nennt sich: ‚Newsletter‘.


Hanno Rinke

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