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Gereimtes und Ungereimtes

Gesang ohne Stimme

Zu den vielen Talenten, die ich nicht habe, gehört das Singen. Das Singen gehört außerdem zu den wenigen Begabungslosigkeiten, über die ich mich kaltschnäuzig hinweggesetzt habe. Wer mein Schreiben schon nicht mag, der und die finden hier gute Argumente für Hass-Mails. Nachliefern kann ich stundenlang: gar nicht so gut.

GAR NICHT SO SCHLECHT

20 Kommentare zu “Gesang ohne Stimme

  1. Wenn man dem großartigen David Byrne glaubt (und warum sollte man das nicht tun!?), dann… „The better the singer’s voice is, the harder it is to believe what they’re saying.“ Also los!

    1. Das klingt zwar ein wenig nach einer Entschuldigung, aber ich verstehe zumindest ungefähr was der Mann meint.

  2. Hahaha, auf die Idee mich über meine Begabungslosigkeiten einfach hinwegzusetzen bin ich noch nicht gekommen. Vielleicht sollte ich mich auch noch einmal trauen. Das Ergebnis ist in ihrem Falle ja tatsächlich „gar nicht so schlecht“.

    1. Neugier ersetzt ja schon mal einen großen Teil der Begabung. Außerdem, wer entscheidet denn was Begabung heisst?

  3. Das Gute am Gesang ohne Stimme ist doch, dass man trotzdem loslegen kann, wenn man will. Schreiben ohne Worte wäre weitaus schwieriger.

    1. Als Gegenbeweis könnte ich ihnen eine lange Liste von Autoren schicken 😉 Zumindest wenn man ihre These nicht wortwörtlich sieht.

      1. Manchen Autoren hilft die Interpretation. Manche Interpreten verdammen ihrerseits die Autoren zu Stichwort-Gebern: das reicht von Klavier-Encores über Boulevard-Komödien bis zu Castorf-Inszenierungen. Die jugendlichen Sieger des Wettbewerbs meiner Stiftung erleben bei der Preisverleihung, wie ihre Texte klingen: vorgelesen von einem ausgebildeten Schauspieler. Da hilft die professionelle Gestaltung der Sprache hinweg über manche Unzulängigkeit der Wörter.

      2. Oh was für eine spannende Idee. Das gesprochene Wort hat ja gegenüber der Schrift nochmal eine ganz andere Schwere. Oder enthüllt eben die Leere der Worte. Je nachdem.

      3. Wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist. Für eine Weile kann man darüber sicherlich hinwegtäuschen, aber auf Dauer kommt doch immer durch wieviel Geist dahinter steckt.

      4. Naja es gibt furchtbare Schriftsteller, die auch in 800 Seiten nur billigen Ramsch schreiben, sowie eben Feuilletonisten, die hervorragende Arbeit machen.

  4. Das IST doch gar nicht so schlecht sollte man eh öfters sagen als das war doch gar nicht so schlecht. Mehr Positivität und die Dinge flutschen auch…

  5. Eine gute Schwäche ist besser als eine schlechte Stärke. Ich bin zwar nicht sicher ob Aznavour das in dem Zusammenhang gemeint hat, aber man könnte es wohl so sehen. Talent allein ist nicht immer das Spannendste, was man daraus macht schon eher.

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