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Tänzer außer der Reihe

Dialog 14: Nach der Ausstellung

ELEFANTEN

(Der, der zu Hause geschlafen hat: H; der, der über Nacht weggeblieben ist: N)

N: Guten Morgen!

H: Guten Vormittag!

N: Ach, du bist schon am Schreiben.

H: Ja, mir fiel grad nichts anderes ein.

N: Uaah.

H: Müde?

N: Ein bisschen. Es geht.

H: Ich hab’ schon Tee getrunken.

N: Ich auch. Sozusagen. Espresso. – Man zahlt wirklich nur für den Transport. Bei diesen Preisen könnte man doch wenigstens ein bisschen Spaß erwarten.

H: War dein Taxefahrer wieder Neonazi?

N: Es war nicht ‚mein‘ Taxifahrer. Er kam nur gerade.

H: Zigarrenraucher?

N: Wahrscheinlich. Die ganze Nacht qualmte noch aus den Polstern.

H: Was erwartest du? Am Sonntagmorgen. Die netten Männer sind bei ihren netten Familien.

N: Aber solche Daddys wie der eben müssten eigentlich Rabatt geben.

H: Ich hatte neulich eine Fahrerin, die war wirklich komisch. Ich wollte mir den einen Satz von ihr unbedingt merken.

N: Aber du hast ihn vergessen.

H: Vergiss du lieber deinen Zigarrenraucher!

N: Das ist gar nicht so leicht, wenn man noch immer ein bisschen betrunken ist und schon wieder ein bisschen aufgeschlossen.

H: Ich glaube nicht, dass Bäcker, Lehrer und Bankangestellte aufregender sind als Taxefahrer, so ganz allgemein.

N: Aber die fahren einen auch nicht um elf Uhr früh nach Hause.

H: Halb zwölf.

N: An was schreibst du?

H: Immer noch an meinem Hauptwerk.

N: Nun sag schon!

H: Das Einzige, was mir die Bibel und Hollywood übrig gelassen haben: ‚Gattenmord im Paradies‘.

N: Klingt nach Katharine Hepburn. Warum tust du bloß immer so geheimnisvoll? Nachher bin ich ja doch der Erste, der es liest.

H: Ja, nachher.

N: Stör ich dich?

H: Kaum. Nein, gar nicht. Ich bin fertig mit meinem Satz. Ich bin ganz bei dir. Wenn du reden willst, sprich!

N: Nein, nicht so. Ich will, dass du fragst.

H: Also gut: Wie war es? Er war hübsch.

N: Hübsch? Sei nicht gemein. Er war unwiderstehlich, und ich bin zu alt, um auf so etwas noch zu verzichten.

H: Jetzt schon?

N: Ich wäre ja geblieben, aber ich dachte, du würdest dich in den mit den kurzen Haaren vertiefen wollen.

H: Kurze Haare, keine Haare ...

N: Der, mit dem du so lange rumgestanden hast, er schien etwas von all dem Zeug da zu verstehen, du weißt schon, der mit dem schmalen Mund.

H: Nennst du jedes Loch im Gesicht gleich Mund?

N: Sei nicht ungerecht! Ich mag Bart nicht, aber bei ihm war der Bart in Ordnung. Der hat von den Lippen, also, ich meine, dass da keine Lippen waren, ziemlich erfolgreich abgelenkt.

H: Von Ablenkungen verstehst du mehr als ich.

N: Genau. Dir liegt an Äußerlichkeiten weniger als mir, und ich fand, er machte einen für dich interessanten Eindruck.

H: Ja, für mich ... Er mochte die Bilder, und ich mochte sie nicht – da ist man dann ziemlich hilflos. Man kann ja nicht einfach sagen: ‚Also ich halte das alles für Blödsinn.‘

N: Warum nicht?

H: Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten muss man höflich sein, findest du nicht? Vom nächsten Tag an, wenn man Eintritt zahlt, darf man lästern.

N: Du bist eben immer ‚Kavalier‘.

H: Du bist eben immer Hengst.

N: Dein Urgroßvater war doch bei der ‚preußischen Kavallerie‘. Oder war es dein Großvater?

H: Ach, meine Familie ist so weit weg, so weit ...

N: Bist du gleich nach Hause gegangen?

H: Ja.

N: Und?

H: Willst du wissen, was es im Fernsehen gab?

N: Du hast nicht ferngesehen.

H: Nein, ich habe nachgedacht.

N: Über was?

H: Über alles.

N: Deine Lieblingsbeschäftigung. Macht es mächtig, denken zu können?

H: Es kommt den anderen so vor.

N: Dann macht es mächtig.

H: Ich habe darüber nachgedacht, wie man als sozial engagierter Mensch die Besserverdienenden am geschmackvollsten zur Strecke bringen kann.

N: Dein Lieblingsthema.

H: Am besten gefiele mir, sie einzusperren und zu Tode zu foltern, indem man jedem von ihnen täglich nichts weiter gibt als einen Spargelkopf, fünfzehn Körner Kaviar und ein halbes Glas Champagner.

N: Das Büfett war übrigens gut.

H: Ich habe nichts gegessen. Essen verdirbt den Appetit.

N: Du bist pervers.

H: Glaubst du? Darüber habe ich nämlich auch nachgedacht. Ich habe mich gefragt, ob der Wunsch, pervers sein zu wollen, schon pervers ist. Ich war mir aber nicht sicher.

N: Ist dir sonst noch was eingefallen?

H: Ja. Wie ich alle so ansah und sah, dass sie mich nicht ansahen, sah es so aus, als ob sie alle noch auf etwas warteten.

N: Vielleicht doch auf dich? Darauf, dass du etwas Verrücktes machst?

H: O nein, nicht auf mich, sondern auf etwas zum Weglöffeln, etwas, das man schlucken kann. Und da fiel mir ein, dass es eine hübsche Rache wäre, wenn man auf einer Party in die Küche ginge und heimlich einen Liter Wasser in die Suppe schütten würde. Das geht ganz schnell. Etwas zu ruinieren, geht ganz schnell. Fade Suppen sind schrecklich peinlich für die Gastgeber.

N: Und?

H: Nichts ‚und‘. Ich bin ja nie mit jemandem verfeindet. Warum sollte ich so etwas tun? Das ist leider typisch für mich. Immer habe ich Ideen, die mir nichts bringen.

N: Und dann gibt es diese Genies, die noch bessere Ideen hatten als du und noch ärmer gestorben sind.

H: Woher weißt du, wie arm ich sterben werde?

N: Und was hast du dann gemacht?

H: Nachdem ich nicht ferngesehen habe?

N: Nachdem du nicht arm gestorben bist.

H: Dann bin ich schlafen gegangen und habe wunderschön geträumt: Alle Frauen wurden von einer rätselhaften Krankheit befallen und starben aus.

N: Du liebst doch Frauen. Mehr als Männer – das sagst du selber. Du sagst es sogar denen, die es nicht hören wollen.

H: Denen am allerliebsten. Frauen sind wunderbar! Aber sie stören mich auch. Sie sind so unangreifbar. Männer haben wenigstens etwas zum Hinfassen.

N: Hast du schon mal was von Brüsten gehört?

H: Brüste ...

N: Sie sagen auch ‚Titten‘ dazu.

H: Ich denke tiefer.

N: Alles muss bei dir immer eine lange Leitung haben! Nimm dir doch mal was direkt. Richtig so!

H: Richtig wie?

N: Na, so!

H: Ach, wozu soll man sich abplagen mit der Erfüllung seiner Wünsche, wenn die Unerfüllbarkeit so viel kreativer ist.

N: Sicher. Die Unmöglichkeit der Erektion gibt dem Orgasmus erst seine Würze.

H: Du verstehst mich eben einfach.

N: Das weißt du doch.

H: Inzwischen gibt es die Pille. Für alles.

N: Nicht gegen Verletzungen.

H: Also gut: Lass uns über deine Nacht sprechen. Langsam komme ich in Stimmung dafür.

N: Endlich!

H: Wird es wehtun?

N: Bist du etwa eifersüchtig? Das wäre gegen unsere Abmachung.

H: Welche Abmachung?

N: Wir ... haben ... nie ... darüber ... gesprochen, das brauchten wir auch nicht ... Wir sind doch ...

H: Freunde?

N: Ja, Freunde.

H: Ich bin nicht eifersüchtig. Vielleicht neidisch. Neidisch vielleicht. Er hat mir gefallen. Er war die Verkleinerungsform von Männlichkeit. Erzähl mir von ihm! Was sind seine Hobbys? Pisse, Peitsche und Puccini? – Nein, so sah er eigentlich nicht aus.

N: Er hat keine Hobbys.

H: Aaah! Dann ist ihm also alles ernst. – Ja, er hatte ein intelligentes Lachen. Nichts sagt so viel aus wie ein Lachen.

N: O nein, leg jetzt nicht die Platten auf, die du mir an unserem allerersten Abend vorgespielt hast! ‚Das Lachen und seine Bedeutung‘. Das haben wir damals alles schon auf Disc gebrannt.

H: Gebrannt, gebannt und scheuen doch das Feuer nicht ... der kleine, verräterische USB-Stick. Also gut, ich formuliere mich um: Er kicherte nicht dümmlich, obwohl er noch Unwissenheit im Blick hatte. Unwissenheit im Blick ist deprimierend bei Erwachsenen, jedenfalls solange das Licht brennt. Soll man noch mal ganz von vorn anfangen, wenn es wieder hell wird? Aber ... er ist ja auch nicht richtig erwachsen.

N: Mein Gott, bin ich jetzt ein Kinderschänder, nur weil er noch –?

H: Was studiert er?

N: Frag doch nicht so direkt! Sonst sind wir mit dem Thema schon durch, bevor die Leute aus der Messe kommen. Du musst raten!

H: Habt ihr die Predigt weggelassen? Gab es eine Wandlung?

N: Werd nicht gleich so katholisch, du Protestant!

H: Entschuldige! Seid ihr sofort zu ihm gegangen?

N: Nein, wir haben noch ... Wir haben vorher noch was getrunken.

H: Der Wein war übrigens gut. Besser als die Bilder.

N: Wir wollten aber lieber weg.

H: Weil ich ja den ohne Mund hatte und störte.

N: Willst du, dass wir an unserer Beziehung etwas ändern?

H: Nein, überhaupt nicht. Ich will wissen, warum ihr noch in eine Kneipe gegangen seid, um ‚was zu trinken‘. Lebt dein Student auf dem Trockenen?

N: Quatsch, das war es nicht.

H: Hattest du Angst, du würdest dich bei deinem Studenten verschlucken? Oder an ihm?

N: Er heißt – nein, das sag’ ich dir nicht. Du bist so aggressiv heute Morgen. Was soll das?

H: Tut mir leid, wirklich. Es liegt wohl an der Stelle, an der ich gerade schreibe. Also weiter! Wann hast du von der Kusswaffe Gebrauch gemacht? Da bist du immer unschlagbar gewesen.

N: So hab’ ich keine Lust zu reden.

H: Entschuldige! Ich bin jetzt ganz ernst. Und milde wie Kamillentee. Er hat mir wirklich gefallen. Er hatte ein gutes Gesicht.

N: Er hatte ein Gesicht wie eine Reibe. Nach einer halben Stunde war ich püriert.

H: Oh! Willst du ihn wiedersehen?

N: Ich glaube, nicht. Besser nicht.

H: Jetzt würde es mir etwas ausmachen, wenn du ihn wiedersiehst. Aber ich würde es ertragen.

N: Du würdest das ertragen! Sag noch: ‚Ich will keine Opfer!‘

H: O doch, ich will Opfer, auch wenn ich es nicht wage, sie zu fordern.

N: Glaubst du, dass alles richtig ist mit uns?

H: Ich glaube, dass es richtig ist, sich das immer wieder zu fragen. Aber – ich weiß nicht, alles andere wäre falscher. Na ja. – Also: Wie war er?

N: Umwerfend. Sein Blick war so klar.

H: Ich kann es mir vorstellen. Aber auch er wird anfangen, zu zweifeln. Und war er gut?

N: Ja.

H: Hungrig und intensiv?

N: Ja.

H: Ich beneide dich um diese Erinnerung.

N: Warum bist du nicht auch noch woanders hingegangen?

H: Warum sollte ich? Stört es dich, wenn ich allein zu Hause sitze?

N: Ja. Nein. Ich weiß ja, du willst lieber schreiben. Du bist lieber Künstler als Kämpfer.

H: Wahrscheinlich. Wahrscheinlich ist das dasselbe. Pech nur, dass meine Kunst noch nicht erfunden worden ist.

N: Du schreibst doch.

H: Denk bitte daran, dass ich an keiner ‚Göttlichen Komödie‘ schreibe, sondern an Feuilletons für auflagenschwache Magazine.

N: Trotzdem. Du drückst dich mit deinen Worten aus. Ich drücke mich mit meinem Sex aus. Sex ist auch Kunst, Kunst für ein Solo-Publikum.

H: Manchmal ist es auch Teamwork.

N: Aber es ist Kunst.

H: Na schön, die Kunst des richtigen Moments.

N: Komisch, ich beneide dich nicht darum, dass du unabhängiger wirst vom Sex.

H: Warum nicht? Sex macht nicht glücklich.

N: Aber es lenkt ab.

H: Ich bin weder unabhängig noch abgelenkt.

N: Was ist es dann?

H: Ich weiß auch nicht.

N: Du weißt doch immer alles.

H: Also gut, ich glaube, ich gefalle mir nicht mehr gut genug, um mich anderen zuzumuten.

N: Was?

H: Ich merke, wie ich mich betrinke, wenn ich jemanden will. Nur damit ich mich später, falls überhaupt was passieren sollte, weniger schäme.

N: Schämen, wofür?

H: Dafür, dass ich anfange, dicklich zu werden.

N: Das ist doch Quatsch. Du kannst doch noch haben, wen du willst.

H: Wirklich? Dich auch?

N: Na ja, wir kennen uns doch nun schon so lange ...

H: Das Problem ist: Ich finde mich nicht mehr anziehend. Das wittern die anderen natürlich, und dann denken sie, ich sei wohl so klug, dass ich auch damit recht habe. – Die Bilder auf der Vernissage gestern, sie waren so ... so grell. Das war mir auf einmal ganz fremd, und dem Bärtigen, mit dem ich gesprochen habe, dem hat das Grelle gefallen. Da gibt es dann wenig zu sagen. Früher hätte ich vielleicht gelogen. Oder gehandelt. Wahrscheinlich werde ich allmählich zum Eunuchen.

N: Ach was! Du bist doch zum Siegen verurteilt, immer. Deine Zweifel können daran nichts ändern – und meine Eroberungen auch nicht.

H: Du irrst dich. Ich habe tausend gute Ideen, aber nicht einen Gedanken.

N: Was wäre dir lieber?

H: Ich glaube, ich möchte lieber opportunistisch und berühmt sein als tapfer und unbekannt.

N: Eins von beiden wäre sicher schön für dich.

H: Danke! Aber ich bin nicht verkehrt genug geboren. Immer schaffen es die, die sich erst durchboxen mussten. Das ist sehr ungerecht gegen die, die keine prügelnde Mutter und keinen leidenden Vater hatten, doch es ist nun mal so. Nur die Unterprivilegierten werden Kanzler, Künstler und Krieger.

N: Und Komiker.

H: Mir bleibt nur der kleine Kosmos, den ich beschreiben kann. Das ist immerhin eine winzige wichtige Aufgabe. Natürlich werde ich damit nicht in die Annalen der Weltgeschichte eingehen.

N: Schade.

H: Du irrst dich, ich habe kein Selbstmitleid: Ich werde schon noch eingehen. Wenn auch nicht in die Annalen, das schaffst eher du.

N: Wie meinst du das?

H: Na ja, vielleicht kommst du auch bloß ins ‚Buch der Rekorde‘.

N: Es war nichts zwischen uns.

H: Zwischen wem?

N: Heute Nacht. Ich habe nicht gewagt, ihn zu berühren. Ich war sicher, dass er darauf gewartet hat. Warum hätte er mich sonst mit zu sich genommen? Aber er kam mir nicht einen Schritt entgegen, nicht einen kleinen Schritt. Kein Blick, kein Wort, kein Lächeln. Nur diese abwartende Ernsthaftigkeit, die einen zum lüsternen Schwein degradiert. Wir haben geredet. Er hat mir von seiner Tanztruppe, oder was es war, erzählt. Ich habe zu viel getrunken, so wie du, aber genützt hat es mir nichts. Irgendwann sind wir eingeschlafen. – Am Morgen waren wir etwas verlegen, beide. Ich glaube, er war enttäuscht, ich hoffe es zumindest. Aber die Möglichkeit, dass er zurückzuckt – ich hätte das nicht ertragen, es hätte mich so billig gemacht. Lieber verzichten, als auch nur das geringste Risiko einzugehen, dachte ich. Erbärmlich, was?

H: Leidest du?

N: Es tut ein bisschen weh.

H: Vielleicht werden wir beide Eunuchen. Wir gehen zu Grönemeyer-Konzerten, lesen geistreiche Bücher und sehen uns im Kino Filme an, die unsere ungeborenen Kinder lustig gefunden hätten. Anschließend essen wir Sushi. Wäre das nicht schön trostlos?

N: Ich habe daran gedacht, von ihm wegzulaufen und irgendwohin zu gehen, wo man sich gleich einen greifen kann. Wahrscheinlich wäre das gesünder gewesen.

H: Vielleicht machen wir einen Spaziergang. Das wäre fast noch gesünder.

N: Sonntagsspaziergang! Der Tag fängt ja gut an.

H: Nur die Sonntagnachmittagsspaziergänge verleiten zum Selbstmord. Vormittags kochen die Mütter mit diesen bedrohlichen Kinderwagen noch, und die Großväter ermahnen noch ihre Ehefrauen, nachher um halb eins nicht über den Braten der Schwiegertochter herzuziehen.

N: Ach was! Heute gehen die alle zusammen zu McDonald’s. Du kommst noch aus einer anderen Welt.

H: Aus der du auch kommst.

N: Ihr habt vom Porzellan gegessen.

H: Es war dieselbe Welt, auch wenn das Geschirr nicht das Gleiche war.

N: Aber deine war die Welt, die keine Kanzler und keine Künstler hervorbringt.

H: Also gehen wir nun vor die Tür? Es gibt sowieso keinen Sonntagsbraten. Nicht mal ein Tunten-Brunch.

N: Wenn du mir versprichst, dass die Kinderwagen wirklich noch nicht den Park behindern.

H: Beim ersten Kinderwagen darfst du den Reibeisen-Studenten zum Tanzen mitbringen.

N: Erinnerst du dich, was du mir von den Elefanten erzählt hast?

H: Von welchen Elefanten?

N: Damals, an unserem ersten Sonntag, als wir im Zoo waren.

H: Mein Gott, wer traut sich heute noch, solche ersten Verabredungen zu treffen! Ich hatte wirklich Mut, damals.

N: Du warst dir schon sicher, dass ich mir nichts aus Tieren machen würde.

H: Ja. Ich wollte dich ganz für mich haben – und keine Katze im Haus.

N: Und weißt du noch, was du mir über die Elefanten erzählt hast?

H: Ach so, ja, ... dass sie nie den Partner wechseln. – Aber sie paaren sich auch nur alle drei Jahre ... in freier Wildbahn. Im Zoo noch seltener. Also keine Vorbilder für Karnickel wie uns.

N: Sieh mal, die Sonne kommt raus! Na schön, wir laufen ein Stück. Und dann essen wir was. Unterwegs oder zu Hause. Warte mal, wir haben noch ...

H: Wenn du mir jetzt den Inhalt unseres Kühlschranks aufzählst, werde ich wahnsinnig.

N: Ich kaufe, du denkst.

H: Manchmal könnte ich ...!

N: Was?

H: ... aufgeben.

N: Wir werden viel essen: Fisch und Fleisch und irgendetwas ganz Ungesundes zum Nachtisch. Und dabei reden wir über Aristoteles und Afghanistan. Und den Hunger und den Terrorismus. Wir trinken zu viel Wein, und wir schlafen zu lange. So lange, bis dieser widerliche Sonntagnachmittag vorbei ist und sämtliche Fußballvereine den UEFA-Pokal verloren haben.

H: Der Schlehdorn blüht wieder. ‚Unser‘ Schlehdorn.

N: Woher weißt du das?

H: Ich bin gestern Abend noch mal durch den Park gegangen.

N: Ach. Warum? War jemand, ich meine ...

H: Ich wollte frische Luft. Mehr nicht. – Ist es immer noch so kühl draußen? Brauche ich einen Pullover unter der Jacke?

N: Nein ... Nein, ich glaube nicht. Ich weiß nicht. Ich hab’ nicht so hingefühlt vorhin auf der Straße und in der Taxe; in der Taxe, da war da dieser kalte Qualm ... Werde ich ... Werde ich dich immer so weiterlieben?

H: Ich fürchte, ja.

N: Dann solltest du vielleicht doch einen Pullover rausholen.

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ERLÄUTERUNGEN

Rekapitulieren wir zur Übung noch einmal in abgewandelter Form, was wir in der vorigen Lektion gelernt haben:

Der Einzelne muss versuchen, Geist und Körper in Einklang zu bringen. Die Gemeinschaft muss versuchen, friedlich miteinander zu leben. – Schwer genug, denn die Gemeinschaft ist ja die Summe der Einzelnen, die keineswegs Geist und Körper in Einklang gebracht haben und die schon deshalb nicht friedlich miteinander leben können, weil sie einander die unterschiedlichen Grade missgönnen, denen sie sich angenähert haben. Sie beschimpfen sich also gegenseitig als triebhaft und materialistisch oder als weltfremd und unmenschlich – je nachdem, ob mehr der Körper oder der Geist die Balance zu bestimmen scheint, und da ja all die anderen Ungerechtigkeiten wie ungleich verteilte Talente, ungleich verteilte Finanzen, ungleich verteilte Attraktivität noch erschwerend hinzukommen, deshalb ist es ziemlich hoffnungslos, dieses simple Friedlich-miteinander-Leben.

Für die Einzelnen ist es genauso hoffnungslos, denn das Talent, zufrieden sein zu können, ist ganz besonders knauserig verteilt worden. Spärlich selbst an die, die finanzkräftig und attraktiv sind. Und wieder ist das Ungleichgewicht schuld: Der Körper will Sex und Nahrung. Der Geist will Erkenntnis. Die Erkenntnis (ver-)führt entweder zu der (Ein-)Sicht, dass Geist und Körper eigentlich eins sind, oder zu dem Bestreben, andere zu unterdrücken, indem man ihnen per Ideologie einredet, dass der Geist sich den Körper (‚das Fleisch‘) untertan zu machen habe – was zwar nicht demokratisch, aber zielführend ist, nicht nur beim Sport, sondern auch, wenn es darum geht, Menschen emotional in den Griff zu kriegen.

Hat der Geist (oder was die Natur sonst dem Einzelnen zum Denken beschert hat) keine eigenen Erkenntnisse und ist der Geist auch nicht bereit, die in Ideologien eingeschmolzenen Erkenntnisse fremder Leute als für sich bindend anzuerkennen, dann schafft er sich Betätigung, indem er versucht, Sex und Nahrungsaufnahme seines zugehörigen Körpers zu komplizieren, um wenigstens dadurch Selbstbestätigung zu finden, dass er ihm vergällend ins Handwerk pfuscht.

Der Körper will dann: ‚Essen!‘ Der Geist steuert: ‚Flambierte Entenbrust an Orangensalbei, sonst schmeckt’s mir nicht‘. Der Körper will: ‚Sex!‘ Der Egoist besteht auf einer langbeinigen Brünetten, stupsbrüstig, mit spöttischen grünen Augen und aufgeworfenen Lippen, versessen darauf, hingebungsvoll zu beweisen, dass der Spott im Blick nur Tarnung war.

Oder, um ein kursgerechteres Beispiel zu bringen: Der schwule Geist malt dem einfach bloß geilen Körper einen stoppelbärtigen, wild beseelten Philosophen (bis vor Kurzem noch anmutiger Baseball-Star), dessen zerborstene Welt sich in zärtlich-rauer Umarmung wieder zusammenzufügen beginnt, wodurch er die Würde und Eleganz zurückgewinnt, die seiner herrlichen Vulgarität keinen Abbruch tut.

Welche Bilder wir uns malen, welche Geschichten wir uns schreiben, wie wir unsere Nahrungsaufnahme gestalten – das ist unsere Kultur. Heteros reicht, wie wir bereits wissen, fürs Kulturbedürfnis oft schon ihr Auto, Schwule brauchen meist ausgefallene Transportmittel für ihr seelisches Gleichgewicht. Die vorherrschende Meinung ist: Helden machen Krieg, Homos machen Kunst. Normale kämpfen, Schwule kichern.
Natürlich sind sie stolz auf Michelangelo, Tschaikowsky und Proust, so wie die Amerikaner stolz sind auf Lincoln, Rockefeller und ihre Eishockey-Nationalmannschaft. Betroffenheit engt den Blick ein. Was sollte sie auch sonst tun? Mehr als 99 Prozent aller Menschen sind keine Bundesbürger, aber in Paderborn merkt man das natürlich nicht, und wenn man es merkt, hat man nichts davon.
Trotzdem sei unbestritten, dass Schwule nicht nur schwul sind, sondern daneben auch noch irgendetwas anderes – blond oder sprachbegabt oder tierlieb zum Beispiel.

An dieser Stelle lohnt es sich, einem Missverständnis vorzubeugen: Die Mehrheit der Schwulen hat durchaus noch anderes im Kopf als Männer. Sie gehen abends nie in Bars, sondern lieber in sich oder ins Bett. Da Sie diese häuslichere Spezies aber unterwegs nicht treffen, ist der Lehrstoff bisher kaum auf sie eingegangen.
Nun jedoch kommen wir zu den Schauplätzen, an denen Sie auch den In-sich-Gekehrten begegnen können: Museen, Konzertsäle. Buchhandlungen. Gibt es schwule Kultur? Hoffentlich nicht. Aber es gibt eine Kultur der Schwulen, die über Herrenkosmetik und getönte Brillengläser hinausgeht:

Im Theaterfoyer befinden sich immer wesentlich mehr Schwule als im Bevölkerungsdurchschnitt. Die Entschlossenheit und der Drang, Kultur zu erleben, ist genauso groß wie der Drang, sich damit zu brüsten. ‚Galerie‘ ist also kein Fremdwort für Schwule. Gern nutzen sie ihr Erscheinen vor Ort, um den ausgestellten Objekten die Schau zu stehlen, und sie lieben, wenn es doch um die Objekte geht, den männlichen Körper in verfremdeter Darstellung, so dass man ahnen kann, er stünde symbolhaft für etwas anderes als das, was er ist.

Schwule lesen – im Durchschnitt – mehr als andere, sie sind es, die Opern, Theater und Ausstellungen bevölkern. Es ist also nicht ungerecht, wenn ihre Probleme in Presse und Kunst überproportional vertreten werden. Und wo sie nicht gemeint sind, vergewaltigen sie den Stoff durch Identifikation. Wir haben ja schon gelernt: Den abenteuersüchtigen Durchschnitt – jetzt der Schwulen – zieht es nicht nur in die Parks, sondern auch in die Oper.

Wie für Ekstase und für die Askese, so gilt auch fürs Kulturbedürfnis allgemein: Genug reicht nicht, es muss schon Überfluss sein.

‚Der Ring des Nibelungen‘ (18 Stunden) gibt einem Schwulen mehr als ein Einakter. Im Dräuenden, Finsteren, Abgrundtiefen erkennt er sich wieder, und allenfalls höchste Koloraturen gefallen ihm genauso gut: Kunst und Künstlichkeit eben. Leidenschaft und Untergang zum einen, Brillanz und Flexibilität zum anderen: So sind sie, die Schwulen. – Die anderen etwa nicht? Runter vom Sockel der Vorurteile!

Dennoch ist Musik die Kunst schwuler Wahl. Mit Musik lässt sich alles sagen (es lässt sich auch alles hineindeuten), ohne dass man es ausspricht, und im Unausgesprochenen haben Schwule die Erfahrung von Jahrhunderten, während derer sie nicht aufhören konnten zu fühlen, auch wenn sie nie anfangen durften zu reden. Da sie aber eigentlich versessen darauf sind zu reden, vor allem über so Kompliziertes wie zum Beispiel ihr Ich, darum halten sie sich für die geborenen Dolmetscher zwischen Herz und Hirn: Interpreten auf der Bühne des Lebens. Deshalb schlagen denn auch den Interpreten ihre wärmsten Empfindungen entgegen: Was geht mich Verdi an, wenn nur mein Liebling den Alfredo singt! Auf diese Weise steigern sich dann Enthusiasten rasch in die Anbetungsfeierlichkeiten eines Starauftritts hinein. Darum halten sie es auch nur schwer aus, ihren ersten Brunftschrei so lange im Mund zu bewahren, bis der letzte Ton einer Arie verklungen ist. Oft drängt sie ihre Begeisterungssehnsucht zu einem vorzeitigen ‚Bravo!‘-Erguss.

Umso abwartender verhalten sie sich dann allerdings, wenn ihre eigene Kunst gefordert wäre. Sie würden nie selbst zupacken, sondern hoffen höchstens, dass man nach ihnen greift, damit sie – je nachdem – schnippisch oder zugänglich sein können. Falls es wirklich zum Poème de l’extase kommen sollte, bringen sie es fertig, splitternackt noch zugeknöpft zu sein, weil ihnen ja nach wie vor mehr am Parzival liegt als am Orgasmus: Lebensdrang und Todestrieb, eingeschmolzen in Musik – Kulturtunten hält nicht jeder aus, und bevor Sie den Kursus beendet haben, sollten Sie sich solche schwere Aufgabe nicht zumuten.

Ganz Spröde sind auch für Literatur zu interessieren. Diese uneitle Gruppe, die Netflix-Serien verachtet und sich auch nicht beim Klatschen in der Oper zusehen lassen muss, ist so genügsam, dass ein Gespräch über eine Buchbesprechung mit einem guten Freund bei einer Tasse Tee mit Kandis bereits ein kaum noch zu steigerndes Wohlbefinden in ihnen auslösen kann. Eigentlich verachten sie Netflix-Serien nicht mal, sie haben bloß keine Zeit dafür. Stattdessen lesen sie ungereimte Poesie und aufmüpfige Gedichte (‚Hodensack – Nachgeschmack‘). Sachbuch und Belletristik stehen auch im Regal.

Noch Nachdenklichere greifen zur Bekenntnis-Literatur, vorzugsweise Autobiografien schwuler Mitmenschen, die jeden Morgen für die Nachwelt tagebuchartig ausgekundschaftet haben, wie es ihnen wohl heute gehen wird.

Schwule sind oft Hypochonder, aber Hypochonder sind genauso wenig Simulanten, wie Transsexuelle keine Schwulen sind. Nun geht der Unterschied zwar kaum jemanden was an, doch seit Werther werden solche Herzensergießungen immer wieder probiert, und wer Glück hat, trifft den Zeitgeist und ins Schwarze.

Das zu tun versuchen auch die schwulen Journale, in Maßen allerdings. Selbst seriös gemeinte Publikationen verzichten nur ungern auf ein Stückchen nackten Mannes. Meist glaubt der Herausgeber, Illustrationen einrücken zu müssen – sei es ein muskulöser Arsch zur Markierung des nächsten Kapitels oder bloß ein auflockernder Schwanz mittendrin. Auf der folgenden Seite kann man dann lesen, dass es nichts als spießbürgerliche Schmuddeligkeit sei, bei Homosexualität immer gleich Fickpraktiken im Sinn zu haben, wo es doch in Wirklichkeit mehr um die Einstellung ginge.

Es gibt auch die ausgesprochenen Schwulenbücher, die sind progressiv und dienen dem Coming-out. Sex kommt in ihnen nur am Rande vor, aber dann so beherzt wie möglich: Schwuler Sex gehört halt zum Leben wie Zähneputzen oder Flugblätterverteilen, basta! – So die Theorie.

Doch Schwierigkeiten gibt’s trotzdem in Fülle, weil die anderen eben noch im Spätbürgerlichen verhaftet sind. Wenn nämlich ein Umworbener dem Schreiber nicht so recht folgen will, in der Argumentation nicht und ins Bett schon gar nicht, so hat das, lesen wir, immer etwas mit dem unterentwickelten Bewusstsein des Widerspenstigen zu tun, aber nie etwas mit der Phimose des Autors (das lesen wir nicht).

Schwule Bücher sind im Laden schwer zu finden, aber leicht zu erkennen. Vorne steht groß drauf ‚Schwulenbuch‘, weil man sich doch nichts vorzuwerfen hat, und auf der ersten Seite steht, dass dieses Buch ‚für Günther‘ ist. Dann wird es sachlicher, und man fragt sich bald, ob es vielleicht ausschließlich für Günther ist, aber, na ja, die ausgegrenzte Minderheit muss sich halt öffentlich machen.

Öffentlich über die eigene Intimsphäre nachzudenken, belebt die Diskussion. Schwulenbücher sind zweifellos wichtig zur Entwicklung schwulen Selbstverständnisses, schade nur, dass sie impotent machen.

Im Dialog oben hatte es ja mit dem jungen Mann nicht so recht geklappt. Ich lasse hier mal zwei etwas ältere Frauen auf dieses Thema zu singen kommen.

Esther Ofarim: ‚Mad About The Boy‘

Auszug aus Hanno Rinkes ‚Liedschatten‘

Esther Ofarim hält bei Noël Cowards Tango von 1932 alles so in der Schwebe, dass es modern und altmodisch, kapriziös und irritiert, raffiniert und entwaffnet bleibt. Falls da ein Lidflackern wegen des von ihr erwähnten ‚Gay Appeal‘ sein sollte, dann ist es nicht mal klar, ob das nicht bloß vom Scheinwerfer kommt, der sich nach Schatten sehnt.

Aus der Single ‚Mad About The Boy / Povereta‘, Philips – 600006, 1970, Interpretin: Esther Ofarim, Mitwirkender: Wally Stott

Buffy Sainte-Marie: ‚Summer Boy‘

Auszug aus Hanno Rinkes ‚Liedschatten‘

Buffy Sainte-Maries Vorfahren mögen früh bekehrt worden sein, jedenfalls ist sie Indianerin, was man ihrer Stimme eher anmerkt als ihrem Namen. Ihr Lied ist schwül, aber nicht schwülstig. Nicht Sinatra-Entertainment, aber auch nicht Woodstock-Romantik. Der Sommer muss jetzt genossen werden – gleich! Denn der nächste Winter kommt bestimmt.

Aus der LP ‚Fire & Fleet & Candlelight‘, 1967, Vanguard, Interpretin: Buffy Sainte-Marie

35 Kommentare zu “Dialog 14: Nach der Ausstellung

  1. Der Einzelne muss versuchen, Geist und Körper in Einklang zu bringen. Die Gemeinschaft muss versuchen, friedlich miteinander zu leben. Mit diesen zwei Sätzen sind ja nicht nur die letzten Lektionen, sondern gleich unsere ganze Existenz zusammengefasst.

      1. Gott sei Dank nicht. Sonst gäbe es keine Stoffe für Bücher, Filme und Theater, und alle Ratgeber wären überflüssig. (Bis auf diesen hier natürlich!)

      2. Wenn die Leute eines brauchen, dann sind es Geschichten. Da gibt es dann natürlich für jeden Geschmack die passende Form, aber die Nachfrage wird wohl immer da sein.

    1. Film liegt wahrscheinlich ziemlich gleichauf. Aber dan muss man vielleicht diskutieren ob alles was auf Netflix läuft auch gleich Kunst ist.

      1. Und im Film spielt Musik oft eine Rolle, manchmal sogar eine tragende. Aber auch nicht alles, was in Tönen daherkommt, ist Kunst.

      2. Da fällt mir ein, dass Haneke mal erzählt hat, dass er mitunter mit geschlossenen Augen Regie führt und nur auf die Dialoge der Schauspieler hört um zu wissen wann eine Szene“richtig“ ist.

  2. Nach der Ausstellung … ich kann schon gar nicht mehr sagen, wann ich zuletzt in einer Kunstausstellung gewesen bin.

    1. Ein wenig absurd und traurig auch, dass in Berlin die tolle Nationalgalerie von Mies van der Rohe nun nach jahrelanger Renovierung quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit wiedereröffnen musste. Ich hoffe, dass ich da bald mal einen Besuch in mein Tagebuch eintragen kann.

      1. Was genau soll eigentlich damit passieren? Man hat das Gefühl dieses verplante Etwas ist schon wieder völlig von der Kulturbildfläche verschwunden.

      2. Es ist auch irgendwie so gar nicht einladend. Gerade wo Berlin so tolle Museen hat.

  3. Aber selbst wenn der Körper seine flambierte Entenbrust und der Körper genügend Sex bekommt, fehlt uns immer noch etwas. Die körperlichen Lüste allein zu befiredigen reicht eben doch nicht aus.

    1. Körper und Geist gehören ja untrennbar zusammen. Zumindest lese ich das immer in Wellness-Werbeanzeigen und Yogaartikeln.

      1. Die Probleme entstehen spätestens dann, wenn der Körper dem Geist nicht gehorcht. Das ist vom Leistungssport über die Impotenz und den Schaganfall bis hin zum Tod ärgerlich.

  4. Die Besserverdienenden will man natürlich auch nur solange zu Tode zu foltern, wie man selbst nicht dazu gehört.

  5. Schwulenbücher funktionieren halt einfach besser, wenn das Schwulsein nicht das einzige Thema bzw. der einzige Aufhänger ist.

    1. Oben geht es aber ja um solche, die Jugendlichen helfen sollen mit ihrem Coming-Out klarzukommen. Oder eben den Eltern helfen sollen, in den Fällen wo so etwas nötig ist. Dafür müssen die Bücher ja auch nicht spannend sein.

  6. Wer abend statt fernzusehen noch lange grübelt hat ja oft Ideen, die nichts bringen. Da ist unser Vernissage-Besucher sicher keine Ausnahme.

      1. Die denken ja recht viel nach. Nur leider bleiben sie dabei in ihrer kleinen Welt und informieren sich nur anhand von Quellen, die ihnen bestätigen was sie eh denken.

      2. Denken an sich stellt noch keinen Wert dar. Erst was dabei herauskommt, ist geeignet, die Welt besser oder schlechter zu machen. Nachdenken, vordenken, umdenken, mitdenken. Quatsch denken.

  7. Buffy Sainte-Marie sagte mir ehrlicherweise gar nichts. Und das obwohl das Internet mir eben beibrachte, dass sie sogar für ‚Up where we belong‘ (aber ja!) einen Oscar erhalten hat.

    1. Ach, den Zusammenhang kannte ich auch nicht. Und schon wieder was im Rinkeblog gelernt. Danke an Autor und Leser.

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